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1. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 80

1900 - Gießen : Roth
80 Von der Elektricität. gefähre Entfernung des Gewitters bestimnien. So oft eine Sekunde zwischen beiden Erscheinungen verfließt, soviel mal 333 in ist die Entstehungsstelle des Blitzes ent- fernt. — Das Wetterleuchten entsteht entweder durch die Blitze eines weit entfernten Gewitters oder durch sogenannte Flüchenblitze. denen kein Donner folgt. Die Elektricität strömt dabei als Büschellicht von Wolke zu Wolke. Die beste Vorsichtsmaßregel bei Gewittern besteht darin, daß man sich von hohen und gutleitenden Gegenständen fernhält. Empfehlenswert ist das Offnen eines Fensters im Zimmer unter Vermeidung von Zuglust. Warum darf nian bei einem Gewitter im Freien nicht laufen? Der Blitzableiter, 1753 durch B. Franklin erfunden, besteht aus einer Auffang- stange mit Platinspitze und der Ableitestange. Beide sind von verzinktem Schmiede- eisen. Die Ableitestange wird bis zum Grundwasser in die Erde geführt und dort an große Metallplatten befestigt. Der Blitzableiter hat eine doppelte Aufgabe. Da aus seiner Spitze fortwährend die ungleichnamige Elektricität gegen die Wolken aus- strömt, so bewirkt er eine gefahrlose Ausgleichung beider Elektricitäten. Dem etwa doch einschlagenden Blitz zeichnet er den Weg in die Erde vor. Ein richtig hergestellter Blitzableiter schützt einen Kreis, dessen Durchmesser dreimal so groß als die Länge der Auffangstange ist. Größere Gebäude fordern darum mehrere leitend verbundene Auf- fangstangen. — B. Galvanische Elektricität. 73. Entstehung der galvanischen Elektricität. Die galvanische Nette. Ihren Namen erhielt diese Art der Elektricität nach dem Italiener Galvani, welcher (1786) den ersten Anstoß zu ihrer Entdeckung gab. Er hatte nämlich wahr- genommen, daß die Schenkel eines eben getöteten Frosches, den er mittels Kupserdraht an ein Eisengitter gehängt hatte, jedesmal in Zuckungen gerieten, wenn der feuchte Schenkel das Eisen berührte. Galvani suchte diese Erscheinung als Wirkung einer be- sonderen tierischen Elektricität zu erklären. Er stellte die Lehre auf, alle lebendigen Geschöpfe seien gleich einer Verstärkungsflasche mit Elektricität geladen. Diese Elektri- cität sei die Ursache aller Lebenserscheinungen. — Dieser Lehre trat ein anderer Italiener Namens Volta entgegen. Er legte auf eine mit gläsernem Handgriff ver- sehene polierte Kupferplatte eine Zinkplatte und zeigte, daß das Kupfer negativ, das Zink positiv elektrisch wurde. Auf Grund dieses Versuches stellte er das Gesetz auf: Durch die gegenseitige Berührung verschiedenartiger Körper, besonders zweier Metalle, wird Elektricität erregt. Volta nannte dieselbe Berührungs- elektricität, welcher Name noch heute häufig gebraucht wird. Die galvanische Kette. Wir füllen ein Trinkglas zu Dreiviertel mit Wasser und gießen dann Schwefel- säure zu. In diese Flüssigkeit tauchen wir eine Kupfer- platte und eine Zinkplatte derart ein, daß beide sich nicht berühren. Befestigt man an jeder Platte einen mit Seide umwickelten Kupferdraht und nähert die Enden der Drähte einander, so zeigt sich zwischen denselben ein kleiner Funke. Drückt man das eine Ende aus eine grobe Feile und fährt mit dem andern über die- selbe hin, so nimmt man viele Funken wahr. Diese Funken zeigen das Vorhandensein von Elektricität an. Diese Elektricität scheint durch bloße Berührung des Kupfers und Zinks mit der Flüssigkeit enfftanden zu sein. In Wirklichkeit aber ist es ein chemischer Vor- gang. welcher Elektricität erregt. Wie bei jeder Ver- 94- brennung Wärme entsteht, so entwickelt sich bei jedem chemischen Vorgang Elektricität. Bei unserem Versuch ist vorzugs- weise das Zink als Elektricitätserreger wirksam. Es setzt sich nämlich an die Stelle
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