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1. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 13

1900 - Gießen : Roth
Deutschlands politische Einteilung. 13 Kassel wo? (87000 Einw.). Westlich davon auf dem Habichtswald das Lust- schloß Wilhelmshöhe, einst die Residenz König Jeromes und des gefangenen Kaisers Napoleon Iii. Marburg an der Lahn, mit der prächtigen Elisabethenkirche, Hoch- schule; Fulda wo? Im Dom die Gebeine Bonifacius', des „Apostels der Deutschen". Gelnhausen an der Kinzig mit sehenswerter gotischer Kirche und den Resten einer hohenstaufischen Pfalz; Hanau am Alain, mit Goldwarenfabriken. — Wiesbaden, be- rühmte Badestadt mit heißer Quelle (Kochbrunnen) (80000 Einw.). Frankfurt am Main, die Wahl- und Krönungsstadt des ehemaligen deutschen Reiches (245000 Einw.), bedeutende Handelsstadt. Limburg an der Lahn, Sitz eines Bischofs. Merke ferner Ems wo? Homburg, Schwalbach, Niederselters, Fachingen. Welches sind die berühmtesten Weinorte des Rheingaus? Geschichtliches. Der Staat Preußen nahm seinen Anfang mit der Verpfändung der Mark Brandenburg durch Kaiser Sigismund an Friedrich V. Den Hohenzollern. Burggraf von Nürnberg (1415). Kurfürst Johann Sigismund vereinigte damit das aus dem Deutschordenslande entstandene Herzogtum Preußen (1618). Der „große Kurfürst" Friedrich Wilhelm erwarb Hinterpommern, die Bistümer Halberstadt, Kammin, Minden, Magdeburg und vergrößerte dadurch fein Land um fast 600 Q.-M. Aber erst Friedrich der Große erhob Preußen zu einer europäischen Macht. In 3 Kriegen eroberte er die Provinz Schlesien und erlangte durch die Teilung Polens (1772) Westpreutzen, Ermland und den Regierungsbezirk Bromberg. Der Wiener Kongreß sprach Preußen zu: die Hälfte von Sachsen, Neuvorpommern mit Rügen, die trierschcn und kölni- schen Lande, Westfalen und die Reichsstadt Wetzlar. 1850 traten die Fürsten von Hohenzollern (Hcchingen und Sigmaringen) ihre Gebiete freiwillig an Preußen ab. 1854 wurde von Oldenburg ein Gebiet am Jadebusen zur Anlegung eines Kriegshafens käuflich erworben. Durch den Vertrag von Gastein 1865) erlangte Preußen von Österreich das Herzogtum Lauenburg und durch den Frieden von 1866 die Herzog- tümer Schleswig-Holstein, Nassau, das Kurfürstentum Hessen, das Königreich Hannover, die freie Stadt Frankfurt und einen Teil der grotzherzoglich hessischen Provinz Oberhessen. Am 18. Januar 1871 wurde das neue deutsche Reich gegründet und die deutsche Kaiserkrone mit der Krone Preußens erblich vereinigt. Eine Erwerbung des Königs Wilhelm Ii. ist die früher zu England gehörende Felseninsel Helgoland vor der Elbemündung. 2. Das Groszherzogtum Mecklenburg-Schwerin. 13 300 qkm (245 Q.-M.), 600 000 evang. Ew. Es liegt am Strande der Ostsee von der Travemündung bis zur Recknitz und erstreckt sich südlich bis zum Südrande des baltischen Landrückens. Es enthält etwa 300 Landseen, von denen der Müritzsee mit fast 2'/2 Q.-M. Oberstüche der be- deutendste ist. Ackerbau, Viehzucht und Fischfang bilden die Haupterwerbszweige. Schwerin, Haupt- und Residenzstadt am Schweriner See (35000 Ew.). Rostock an der Mündung der Warne, mit einer Hochschule, treibt bedeutenden Handel; Wismar, Handelsstadt mit ähnlicher Lage; Ludwigslust, zweite Residenz. 3. Das Großherzogturn Mecklenbnrg-Ttrelitz. 3 000 girrn (53 Q.-M.), 100 000 evang. Ew. Dieses Land schließt sich östlich an das vorige an. Von den vielen Seen ist der Tollensee bei Neu-Brandenburg der bemerkenswerteste. Neu-Strelitz, 10000 Ew.; Neu-Brandenburg. Geschichtliches. Ju der Urzeit wohnten hier die Mariner, ein deutscher Volksstamm, an den noch das Flüßchen Warne erinnert. Während der Völkerwanderung setzten sich an deren Stelle die slavischen Obotriten fest. Lange Jahre behaupteten sie ihr Heidentum und ihre Unabhängigkeit gegenüber dem Andrängen der Deutschen. Erst Heinrich dem Löwen gelang es, sie zu unterjochen und zu bekehren. Der Obotritensürst Pribislaw ließ sich taufen und wurde als Vasall wieder in seine Herrschaft eingesetzt. Deutsche Kolonisten besiedelten nun das Land und verdrängten nach und nach slavische Sprache und Sitte. Im 30jährigen Kriege wurden die Herzöge von Mecklenburg wegen ihres Bündnisses mit Christian Iv. von Dänemark geächtet und ihr Land an Wallenstein, Herzog von Friedland, verkauft. Mit Hilfe Gustav Adolfs von Schweden kehrten jedoch die vertriebenen Herzöge wieder zurück. Während der Napoleonifchen Kriege hatte das Land viel zu leiden. Die Herzoge traten deshalb dem Rheinbund bei, waren aber die ersten, welche wieder austraten und sich der Vereinigung der deutschen Fürsten anschlossen. Der Wiener Kongreß verlieh beiden Fürsten die groß- herzogliche Würde. 4. Das Grofzherzogtum Oldenburg. 6 400 qkm (116 Q.-M.), 370 000 zu evang. Ew. Es besteht aus 3 weit auseinanderliegenden Stücken. Das Hauptland liegt an der Nordsee zwischen Weser und Ems, und ist von der Hunte durchflossen. Oldenburg, die Haupt- und Residenzstadt. Das Fürstentum Lübeck liegt an der Ostsee nördlich von der Stadt Lübeck an der Neustädter Bucht; hier Eutin. Das Fürstentum Birkenfeld liegt zwischen Hunsrück und Nahe. Hier Ober- stein, berühmt durch seine Achatschleisereien.
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