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1. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 36

1900 - Gießen : Roth
36 Die Erdteile. o. Dalmatien erstreckt sich längs des Ostufers des adriatischen Meeres bis zur Bucht von Cattaro. Das Klima ist im allgemeinen mild. Lorbeer und Myrte über- wintern im Freien. Die Bewohner sind Italiener und Slaven. Zara (schadar); auf dem Jnselchen Lissa ein Kriegshasen (Seesieg der österreichischen Flotte 1866). 2. Die ungarischen Kronländer bilden ein abgerundetes Ganzes und umfassen die kleine und große ungarische Tiefebene mit ihrer gewaltigen Gebirgsumranduug. Das Klima ist verschieden. Im allgemeinen sind jedoch die Sommer sehr heiß. Die Donau durchströmt die ungarische Tiefebene von Preßburg bis zum eisernen Thor bei Orsowa. Gib die wechselnde Richtung des Flusses an! Innerhalb der Tiefebene gehen der Donau zu: von rechts Raab, Drau und Sau (von woher?), links Waag und Gran von dem Tatragebirge und die Theiß mit ihren wasserreichen Nebenflüssen von den Ostkarpathen. Da die sämtlichen Flüsse mit einem sehr starken Gefälle der Ebene zuströmen, so treten nicht selten in ihren Gebieten verheerende Überschwemmungen ein, und an den tieferen Stellen bilden sich ausgedehnte Sumpfstrecken oder flache Seen. Nenne die dir bekannten! Neben zahl- reichen zerstreuten Weidestrecken (Pußten) treten 2 ausgedehnte Steppen aus, die eine zwischen Donau und Theiß, die andere zwischen dieser und ihrem Nebenflüsse Körös (korösch). Der südliche Teil der Ebene bis zur Sau ist außerordentlich fruchtbar. An den südöstlichen Ausläufern des ungarischen Erzgebirges, namentlich bei Tokay und Erlau, wachsen die feurigen ungarischen Weine; auch im östlichen Teile von Slavonien liefert der Weinstock reiche Erträge. Die slavonischen Wälder bergen einen fast un- erschöpflichen Reichtum au Eichenholz. Die Karpathen beherbergen Gemsen, auch kommen daselbst Bären und Wölfe vor. Zu Ungarn gehören: a. Das Königreich Ungarn. Seine Bewohner sind etwa zur Hälfte Magyaren (madjaren), die andere Hälfte setzt sich aus Slaven, Deutschen und Rumänen zusammen. Hauptstadt Buäa-Pest aus beiden Seiten der Donau 520000 Ew., Preßburg, Komorn, Sze ge din an der Mündung des Maros in die Theiß; To kg y an der Theiß; Erlau. Wie heißt die Stadt am eisernen Thor? In der Nähe von Ödenburg (wo?) ein großes Steinkohlenlager; Weinbau. Mit Ungarn vereinigt ist das früher selbständige Kronland Siebenbürgen mit der Hauptstadt Klauseuburg, wo noch die Nachkommen der eingewauderten Sachsen an deutscher Sprache und Sitte festhalten. Hermanustadt. b. Kroatien und Slavonien zwischen Drau und Sau, im W. bis zum adria- tischen Meere sich erstreckend, sind größtenteils von röm.-kath. Slaven bewohnt. Die Hauptstädte sind Agram an der Sau und Efseg an der Drau. Peterwardein und Semlin an der Donau sind Festungen. c. Die k. Freistadt Fiume liegt am adriatischen Meer. 3 3. Bosnien und Herzegowina. Diese beiden Länder stehen seit 1878 unter österreichischer Verwaltung. Sie sind von den dinarischen Kalkalpen und dem bosnisch-serbischen Gebirge durchzogen und von den Flüßchen Bosna und Narenta bewässert. Serajewo ist die Hauptstadt von Bosnien; Mostar die von Herzegowina. Heschichtkichrs Gründer der österreichisch-ungarischen Monarchie ist Rudolf v. Habsburg, der 1273 zum deutschen König erwählt wurde. Von der Überzeugung durchdrungen, daß nur eine starke Hausmacht der Königskrone den rechten Glanz verleihe, war es sein und seiner Nachfolger unausgesetztes Bestreben, den eigenen Befltz zu vermehren. Den Anfang machten Österreich, Steiermark und Krain, die dem wort- brüchigen König Ottokar von Böhmen abgenommen wurden. 1335 folgte Kärnten und etwas später Tirol durch Erbschaft. Es folgten Ungarn, Böhmen. Mähren, Schlefien. Durch die erste Teilung Polens kam Galizien dazu. das 1775 durch Abtretung der Bukowina von feiten Rußlands und 1848 durch die Einver- leibung der Republik Krakau vervollständigt wurde. 1806 hatte Franz Ii. die deutsche Kaiserkrone nieder- gelegt und den Titel Kaiser von Österreich angenommen. Die Ungarn oder Magyaren (madjaren). ein aus Asien stammender finnischer Stamm, eroberten gegen Ende des 9. Jahrunderts das von Goten, Hunnen und Awaren besetzte Gebiet. Ihren furchtbaren Raubzügen in das Innere Deutschlands machten die sächsischen Könige Heinrich I. und Otto der Große ein Ende. Ums Jahr 1000 nahmen die Ungarn das Christentum an. Nach Eroberung des griechischen Kaiser- tums durch die Türken bildeten die tapferen Ungarn eine treffliche Schutzwehr für dre abendländischen Christen. Ihr letzter König Ludwig Ii. verlor in der Schlacht bei Mohacs (mühatsch) das Leben. Nun wählte man Ferdinand I. von Österreich zum König von Ungarn. Später wurde die ungarische Krone tm österreichischen Kaiserhause erblich. Nach einem Ausstande im Jahre 1848. der die Losreißung Ungarns von Österreich erstrebte, wurde die bis dahin getrennte, Verwaltung aufgehoben und das Land ganz Mit Österreich vereinigt. Seit 1867 ist die frühere besondere Verwaltung wieder hergestellt.
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