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1. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 40

1900 - Gießen : Roth
40 Die Erdteile. Süden sind Tiefland, der Westen und Norden Hochland. Die höchste Erhebung, die Grampians (grämpiäns), befinden sich in dem schluchten- und seenreichen Hochschott- land. Hier der Ben Nevis (den niwis) 1350 in. An der Grenze zwischen Eng- land und Schottland das Cheviotgebirg (tschiviot) und auf der Halbinsel Wales (uähls) das kambrische Gebirg. Die Küste ist reich gegliedert. Namentlich in Schottland tritt das Meer in tiefen Einschnitten, Firths genannt, in das Land. Dadurch erlangen selbst kleinere Flüsse für Handel und Verkehr große Bedeutung. Wir nennen Themse und Hu mb er (ömbr) im Osten und den Severn (säwrn) im Westen von England. ^Zahllose Kanüle durchschneiden das Land nach allen Richtungen. Das Klima ist mild, namentlich der Winter weniger kalt als in Deutschland, so daß Myrte, Lorbeer und andere immergrüne Sträucher im Freien aushalten und die Wiesen auch im Winter grün bleiben. Der Sommer dagegen ist weniger heiß als in Deutschland, deshalb gedeiht weder Wein noch Obst. Der Nebel ist oft so dicht, daß man am Tage Licht anzünden muß. In Schottland ist das Klima rauh. In den Ebenen wird sorgfältig Ackerbau betrieben; doch ist der Bauer in der Regel nicht Eigentümer des Bodens, sondern Pächter. Die Viehzucht ist bedeutend. Das englische Rindvieh und die englischen Schweinerassen sind berühmt. Ausgedehnte Waldungeil fehlen fast gänzlich. Die Berge Englands sind außerordentlich reich an Steinkohlen, Eisen, Zinn und Kupfer; darum blüht der Bergbau, und die Fabrik- thätigkeit ist entwickelt wie fast nirgends in Europa. Die Rohstoffe führt eine zahl- reiche Handelsflotte aus allen Teilen der Erde dem Mutterlande zu. Irland ist eine von Randgebirgen umgebene seenreiche Ebene, in der frucht- bare Strecken mit Mooren und Sümpfen abwechseln. Das Klima ist noch feuchter und dem Graswuchs günstiger als in England, weshalb Irland auch die „grüne Insel" genannt wird. Die Einwohner sind größtenteils Pächter der in England lebenden reichen „Lords" und leben in drückender Armut. Nur in den größeren Städten und deren Umgebung herrscht Wohlstand. Städte in England: London an der ^Themse mit 4,4 Mill. Ew., die erste Handelsstadt der Welti Die Wohnhäuser der Stadt sind nicht sehr groß, da der Eng- länder es liebt, sein Haus allein zu bewohnen. Das Hänsermeer wird durch schattige Parks und mit Bäumen bewachsene freie Plätze unterbrochen. Eisenbahnen führen über den Häusern und unter den Straßen hin. Nahe bei London liegt Greenwich (grinitsch) mit einer berühmten Sternwarte. Portsmouth (portsmuß) ein Kriegshafen; Southampton (sauthämptn) Seehafen; Bristol (bristel), 225000 Ew., bedeutende Handelsstadt; Liver- pool (liwwerpul) an der irischen See mit 0,6 Mill. Ew. ist nach London die zweite Handelsstadt Europas; Manchester (mäntschest'r), 1/2 Mill. Ew., die bedeutendste Fabrik- stadt für Baumwollwaren; Birmingham (börminghäm),*/? Mill. Ew., die bedeutendste Fabrikstadt für Eisen- und Stahlwaren; in Leeds (lieds) bedeutende Tuchfabriken; bei Newcastle (njukästl) im Norden von England die bedeutendsten Steinkohlengruben der Welt; in Oxford und Cambridge (kämbridsch) bedeutende Hochschulen. In Schott- land: Edinburgh, 300000 Ew.; Glasgow, 715 000 Ew., Dun dee (döndie), 160 000 Ew., Handels- und Fabrikstädte. In Irland: Dublin (döblin), 360900 Ew., Belfast, 270 000 Ew., Handel mit Leinwand; Cork mit großen Schlächtereien führt gesalzenes Fleisch, Häute und Talg nach England aus. Inseln und Inselgruppen: Im W. von Schottland die Hebriden. Von diesen ist das kleine Jnselchen Stasfa berühmt wegen der Fingalshöhle, deren Wände von regelmäßigen Basaltsäulen gebildet werden. Im N. die Orkney- (orkne) und Shet- land s ins e ln. Diese Inseln sind gebirgig und die wenigen Bewohner leben von Fischfang und Viehzucht. Die Insel Wight (ueiht) vor den Häfen von Portsmouth und Southampton. Auf den kleinen Scillyinseln westlich von Kap Landsend sind Zinngruben, die schon den Phöniziern bekannt waren; die Normannischen Inseln liegen nahe der französischen Küste. Die Engländer sind germanischen Ursprungs, Nachkommen der Angeln und Sachsen, welche sich zur Zeit der Völkerwanderung das Land unterwarfen. Der Engländer ist unternehmend, thätig und ausdauernd. In allen Weltteilen hat er Kolonieen und Handelsniederlassungen gegründet, und die englische Flagge weht auf allen Meeren. Der Engländer besitzt viel häuslichen Sinn und Religiosität. Letztere zeigt er durch die
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