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1. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 49

1900 - Gießen : Roth
Men. 49 ist das Land im O. Selbst auf dem Wasser, auf Schiffen, Flößen und schwimmenden Inseln wohnen Menschen. Die schwimmenden Inseln stellt man auf Flößen von Bam- bus her, die man mit einer Schicht Erde überdeckt und auf der man eine Wohnung er- richtet und ein Gärtchen anlegt. Ausfuhrartikel Chinas sind Thee, Seide, Porzellan und Schnitzereien. Die Hauptnahrung der Chinesen bilden Fische und Reis, das Haupt- getränk ist der Thee. Rattenbraten gilt als Leckerbissen. Wenn der Reis mißrät, ent- steht leicht Hungersnot. Durch das Opiumrauchen zerstören viele ihre Gesundheit. Die Chinesen sind ein gebildetes Volk. Das Porzellan, das Schießpulver, die Buchdruckerkunst kannten sie lange vor den Europäern. In manchen Kunstfertigkeiten, namentlich in Schnitzereien und eingelegten Arbeiten, sind sie durch ihre Geduld und Ausdauer den Europäern überlegen. Die Chinesen haben eine gelbe Hautfarbe, Schlitz- augen und geringen Bartwuchs. Sie sind sehr höflich, aber falsch; auch ihre Reinlich- keit ist nicht besonders groß. Durch ihre Genügsamkeit sind sie den Angehörigen der weißen Rasse, wo sie mit ihnen in Wettbewerb treten, überlegen. Städte: Peking, die Hauptstadt, liegt nicht allzuweit von der großen Mauer; ihr Hafen ist Tientsin; Nanking am Jang-tse-kiang; Schanghai (schanghe) und Kanton sind die Hauptplätze für den chinesisch-europäischen Handel. Macao (makau) ist eine portugiesische und Hongkong (Victoria) eine englische Stadt. Beide liegen auf kleinen Inseln unterhalb Kantons an der Miinduitg des Si-kiang. Deutschland erwarb die Bucht von Kiautschou im gelben Meer als Flottenstation und Handelsniederlassung. Nordöstlich von China liegt die Mandschurei, gebirgig und vom Amur durch- strömt. Nur das Land rechts des Amur ist noch chinesisch, die nördliche Hälfte und das ganze Küstengebiet sind russisch. — Das östliche Jnnerasien, die Mongolei umfaßt die Wüste Gobi. Die Mongolen erkennen den Kaiser von China als ihren Oberherrn an, und entrichten einen Tribut. — Der westliche Teil Jnnerasiens, Ost- Turkestan, wird von Türken bewohnt. Jarkand ist ein wichtiger Handelsplatz. — Den Süden Jnnerasiens füllt das von China abhängige Priesterreich Tibet, der Hauptsitz der Buddhisten. Nahe der Hauptstadt Lhassa, d. i. Gottes Stätte, wohnt der Oberpriester, Dalai-Lama. Zu China gehört noch die Insel Hainau; Formosa wurde an Japan abgetreten. Das Königreich Korea auf der gleichnamigen Halbinsel mit der Hauptstadt Söul war früher von China abhängig, ist aber seit 1895 selbständig. Nach Sprache und Sitten ähneln die Bewohner mehr den Japanern. Im Himalaya liegen noch zwei kleine unabhängige Staaten: Butan und Nepal. Der zwischen beiden befindliche Paßiibergang ist in englischem Besitz. 5. Das Kaisertum Japan, etwa von der Größe des Königreichs Preußen, mit 44 Mill. Ew., besteht aus vier größeren und vielen kleineren Inseln, die sich von Korea bis zur Insel Sachalin hin- ziehen und das japanische Meer im O. begrenzen. Die Inseln sind gebirgig und haben vulkanischen Charakter. Ein Vulkan auf Nipon ist 3770 in hoch. Das Klima ist wegen des Meeres und infolge eines warmen Stromes, der an der Ostküste vorüber- zieht, gleichmäßig mild. Ausfuhrartikel sind wie bei China Thee, Seide, Schnitzereien und in neuerer Zeit lackierte Holzwaren, Steinkohlen, Schwefel. Die Japaner sind den Chinesen nahe verwandt, doch viel gewandter, reinlicher und zuverlässiger als diese. Ihre Sprache ist mehrsilbig, während die chinesische Sprache nur einsilbige Wörter hat. Europäischer Kultur sind sie sehr zugänglich. Eisenbahnen, Telegraphen und Posten sind eingeführt, niedere und höhere Schulen errichtet. Selbst der Armee und der Staatsverwaltung hat man einen europäischen Zuschnitt gegeben. Die Religion der Japaner gipfelt in einer Verehrung der Sonne und der Vorfahren. Viele sind auch Buddhisten. In neuerer Zeit findet das Christentum immer mehr Eingang. Die Hauptstadt und Residenz des Mikado oder Kaisers, Tokio mit dem Vor- hafen Jokohama, liegt auf der Ostküste der Insel Nipon. (11/2 Mill. Ew.) Kioto ist der Mittelpunkt des japanischen Gewerbfleißes; Osaka mit 480000 Ew. ist eine bedeutende Hafenstadt; auf Kiusiu der Haupthafen Nagasaki. Geographie. A. (Emil Roth in Gießen.) 2. Anst. 4.
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