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1. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 46

1900 - Gießen : Roth
44 Bilder aus der deutschen Geschichte. nahm ihnen dasselbe wieder ab und gründete die Mark Schleswig. So waren auch im Norden die von Karl dem Großen dem Reiche gesteckten Grenzen tviederhergestellt. Heinrichs Tod. Nachdem Heinrich so im Innern Ordnung geschafft und nach außen das Ansehen des Reiches wiederhergestellt hatte, berief er die Großen des Reichs nach Erfurt und empfahl ihnen feinen Sohn Otto zum Nachfolger. Kurze Zeit darauf starb er in Memleben und wurde in dem von ihm gegründeten Kloster zu Quedlinburg beigesetzt. 11. Mo der Kroße (936—973). Krönung. Otto war ein würdiger Nachfolger seines Vaters, wenn er auch andere Wege ging als dieser. Seine Krönung zum deutschen König erfolgte in Aachen durch den Erzbischof von Mainz. Hierbei verrichteten zum erstenmal die vornehmsten Fürsten die Arbeiten der ihnen übertragenen Ämter. Die Krönungsfeier leitete der Herzog von Lothringen als Reichs kämm ere r. Der Herzog von Frauken sorgte als Truchseß für die Tafel; der Herzog von Schwaben versah das Scheukenamt, und der Herzog von Bayern traf als Marsch all Vorsorge für die Ritter und deren Pferde. Ottos Eigenart. König Heinrich hatte sich mit der Ehre begnügt, der erste unter den deutschen Fürsten zu sein. Gewitzigt durch die schlimmen Erfahrungen seines Vorgängers, hatte er den Herzögen in der Verwaltung ihrer Stammlaude fast volle Selbständigkeit gewährt und es geschehen lassen, daß diese ihre Würden auf ihre Nach- folger vererbten. Anders Otto! Sein Vorbild war Karl der Große. Wie dieser erkannte er seine Aufgabe darin. v1 i die deutschen Stämme zu einem einheitlichen Reiche (i l zu vereinigen, in welchem er unbeschränkt die höchste Richter- und Herrschergewalt ausübte. Er betrachtete des- halb die Herzogswürde als ein Reichsamt, das von ihm nach freier Entschließung vergeben werden könne. Otto der Große. Sdie Reichseinkünste, die unter der schwächlichen Regierung der Karolinger zum großen Teil verschleudert worden waren, suchte er wieder zu sammeln und zu bewahren. Zu diesen gehörten die Erträge der Kammer- güter, Reichsforsteu und Bergwerke, die Zölle und Gerichtsbußen, sowie der Ertrag des Müuzrechts. Innere Kämpfe. Das Bestreben Ottos zur Erhöhung der königlichen Macht weckte allenthalben Unzufriedenheit. Namentlich betrachtete Eberhard von Frauken die wachsende Macht der Sachsen mit Eifersucht. Er war Otto gram, weil dieser ihn wegen Bruchs des Landfriedens mit einer Strafe belegt hatte. Er verband sich deshalb mit Thankmar, einem Stiefbruder Ottos, und beide erhoben die Fahne der Empörung. Thankmar wurde erschlagen, und Eberhard mußte Ottos Gnade an- rufen. — Heinrich, ein jüngerer Bruder Ottos, hielt sich für würdiger, die Königs- krone zu tragen, weil er geborm wurde, als sein Vater bereits König war. Voni Ehrgeiz verblendet, verband er sich mit den Herzögen von Franken und Lothringen, um seinen Bruder vom Throne zu stoßen. Zweimal brachten die Empörer den König in große Not. da wurden sie bei Andernach von königstreuen Rittern plötzlich überfallen. Eberhard und Giselbert, Herzog von Lothringen, wurden getötet, Heinrich aber mußte sich unterwerfen. Otto ließ seinem Bruder Gnade angedeihen, erntete aber schlechten Dank von dem verblendeten Jüngling, denn noch zweimal empörte er sich. Trotzdem verzieh ihm der König großmütig zum zweiten und dritten Male. Endlich erfaßte Reue das Herz des hochstrebenden Jünglings, er versöhnte sich mit seinem Bruder unil erkannte dessen Vorrang rückhaltlos au.
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