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1. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 57

1900 - Gießen : Roth
Friedrich Barbarossa. 55 Geschlecht wandte sie dem Herzog Lothar von Sachsen zu. Um sich gegen die mißvergnügten Hohenstaufen behaupten zu können, vermählte Lothar seine einzige Tochter mit Heinrich dem Stolzen von Bayern und belehnte diesen auch mit dem Herzogtum Sachsen. So wurde zwischen den beiden Familien, den Welfen in Bayern und Sachsen und den Hohenstaufen in Schwaben und Franken, der Grund zu langem, blutigem Zwist gelegt. Die schwäbischen oder Hohensknufischen Kaiser. Konrad Iii. Nach Lothars Tode erlangten die Hohenstaufen das Übergewicht, indem Konrad Iii. von den deutschen Fürsten zum König gewählt wurde. Heinrich der Stolze, der selber gern König geworden wäre, lieferte zwar die Reichskleinodien ab, weigerte sich aber, eines seiner beiden Herzogtümer abzutreten. Er wurde hierauf seiner beiden Herzogtümer verlustig erklärt, und es kam zum Krieg. Nach Heinrichs Tode führte dessen Bruder Welf den Krieg noch zwei Jahre lang fort. Schließlich kam zwischen dem Kaiser und den Welsen ein Ausgleich zu stände, indem der Sohn Heinrichs des Stolzen, Heinrich der Löwe, dem Herzogtum Bayern entsagte, Sachsen aber behielt. Die Welagerung von Weinsberg. In diesem Kriege belagerte Kaiser Konrad die feste Stadt Weinsberg in Schwaben, die von Welf von Bayern aufs tapferste verteidigt wurde. Erzürnt hatte der Kaiser allen Verteidigern den Tod geschworen; nur den Weibern sollte mit ihrer kostbarsten Habe freier Abzug gestattet fern. Als die Thore am folgenden Morgen sich öffneten, erschienen, wie die Sage meldet, sämtliche Frauen und trugen als „kostbarstes Gut" ihre Männer auf dem Rücken. Die Umgebung Konrads rief zwar, das sei nicht die Meinung des Vertrags, aber der Kaiser gewährte großmütig den Männern Gnade mit den Worten: „Ein Kaiserwort soll man nicht drehen noch deuteln!" Hier soll zum erstenmal der Schlachtruf gehört worden sein: „Hie Wels!" „Hie Waibling!" 17. Ariedrich Barbarossa (1152—90). Person und Charakter. Nach seiner Rückkehr von dem erfolglosen zweiten Kreuzzuge hatte Konrad Iii. seinen tapferen Neffen Friedrich. Herzog von Schwaben, zu seinem Nachfolger empfohlen. Wegen seines rötlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, und dieser Name blieb ihm fortan in der Geschichte. Friedrich, von herrlicher Gestalt, durch Einsicht, Frömmigkeit und jegliche Heldentngend aus- gezeichnet, hatte sich in seiner Regierung Karl den Großen zum Vorbilde genommen. Sein Hauptbestreben war darauf gerichtet, des Reiches Macht zu heben und das kaiserliche Ansehen — namentlich in Italien — wieder- herzustellen. Um den unseligen Streit zwischen den Welsen und Hohenstaufen auszugleichen, gab er Heinrich dem Löwen das Herzogtum Bayern zurück. Nur die Ostmark hatte er davon abgetrennt und zu einem selb- ständigen Herzogtum erhoben. Friedrich und Italien. Nachdem Friedrich so in Deutschland den Frieden gesichert hatte, zog er nach Italien, wo die Verhältnisse sich gegen früher wesentlich geändert hatten. Die lombardischen Städte, besonders Mailand, waren zu Reichtum und Bildung gelangt. Im Gefühle ihrer Kraft und im Besitz einer streit- baren Bürgermacht strebten sie nach Unabhängigkeit und L-elbstregierung unter freigewählten Konsuln und Richtern. Sie kümmerten sich wenig um die kaiser- lichen Hoheitsrechte, zwangen die benachbarten Städte zu einem Bunde und behandelten die Schwachen, die sich ihren Machtgeboten nicht fügen wollten, mit Härte und Ungerechtigkeit. Diese Widerspenstigkeit trat schon auf Friedrichs erstem Zuge zu Tage. Sie zu züchtigen, fehlte ihm aber eine genügende Heeresmacht. Gleichsam als Warnung für die übrigen Städte zerstörte er deshalb die mailändische Bundesstadt Tortona, dann ließ er sich in Pavia mit der eisernen und in Rom mit der Kaiserkrone schmücken und trat den Rückzug an.
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