1873 -
Leipzig
: Wartig
- Hrsg.: Klauwell, Adolf, Jeep, Wilhelm
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
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©tioargioatb, ©rggebirge, Mittelgebirge und ^bringen, ©inen
nit»t ntinber prättigen Stnblici toie ©item und Sutetüoalb ge=
toäbrt un§ ein Middern und ©annentoalb mit feinen immer;
grünen, inmmelanftrebenben, f3t>rcimibenf5rntigen Saumfronen,
melcfje oft eine höbe oon 30—40 Sjteter erreiten. $n dem
erftern finbet der Sbanbrer füljlenben ©dfatten, in teueren
gugteicf) einen ftärfenben oont ^ar^e (;errül)renben 2bol;lgeruc£)-
2bie fefmt ficf; der ©eutfte, ioenn er Mabre lang in der
Mrentbe toar, nacf) feinen l)eimati)liten Sbälbern! 3unt ©tücf
firtb bic meiftcn unferer beutfcfjen ^Salbungen nic£>t kommunal;
fonbcrn Staatsgut, und ba§ berechtigt un§ gu der Hoffnung,
baff sie aut unfern Siatfommcn erhalten bleiben.
©ic gemeine Suche.
©ie Reifet aut ioegen if)re3 rötljliten holdes 9iot^
bmbe und ist Oon der Sßeifjbute ober hogebute ju unter=
fteiben. Unftreitig gehört sie ^u den ftönften Säumen unferer
nörbliten Söälber. ©ie f>at aitper einer ^fa^ltourgel oiele
toeitreicbenbe ©eitenttmrjeln, melte ¿ioar nic^t fo tief geilen al§>
die der ©ite, fit ober befonbers bei den auf dem Singer allein;
fteffenben Säumen ungemein mcit oerjmeigen. ©er gerabe,
mal^enrunbe, gtattrinbige ©tamm ftiefet f)od; empor und bilbet
erft in einer höbe oon 15 — 20 Bieter eine prättige Erone.
©en nid)t im Sutenmalbe botsetoatfenen Sueben, voo burdi
ba§ gebrängte gufammenfteben, die Säume fit gegenfeitig
gingen in die höl;e ju ftiepen, gebt e3 toie den gepflanzten
©iten; der ©tamm ioätft nic£)t fo bot/ fonbern er berjtoeigt
fit in geringerer höbe, ©ie Slätter finb eiförmig und ftmat
gejäbnt, in der Mngenb mekbboarig, im Sitter fabl. ©ie ioeib;
lieben und männlichen Stützen. erfteinen im 9)tai und fifeen
mie bei der ©ic£;e auf einem Saume, aber getrennt, ©ie
Jtä|dien der männliten ober ©taubgefäfseblütben finb faft
fugeiförmig, tanggeftielt, Rängen quafienartig berab und hoben
eine 5—6 fpaltige Stütbenfrone und 10 — 20 ©taubgefäf$e.
©ie Gälten der mcibtiten ober ©tempelblütben finb bagegen
furggeftielt und fteben aufred;t in einer 4fpaltigen, gur $eit der
Mruttreife ftatetigen hülle. 3n biefer mit bogenförmigen
härten befepten rerbärteten Slütbenbülle üben je 2 brci=
fantige, faftanienbraune Stüftten, toeld;e unter dem Siamcn
Sutedern befannt finb, und im Dftober reif toerben. ©ie
bienen den ©itbörneben jur Stabrung und geben für ©ttoeine
eine gute 5d?aft ab; aud; effen die &inber sie gern und e§ mirb