1873 -
Leipzig
: Wartig
- Hrsg.: Klauwell, Adolf, Jeep, Wilhelm
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
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9ьф fc£)iimmer шаг bies gemorben, als eine Sinjabt unruftiger
ßöpfe au§ .ßmicfau, die fogenannten ßmidauer Propheten eins
trafen, an фгег ©рфе der ißrebiger Зфотаё Sdünger. ©iefe
bermirrten Ьигф фге aufrüf;rerifcf)en iprebigtcn bollenbs die
©emittier und bermehrten nod; die Unorbnung. 2dit Siedet
fürchtete bafjer £ифег, fein 2berf möchte Ьигф biefe Unruhen
aufgehalten und де|фйиье! шегьеп, und obglekh die Deicf)Ss
аф! feittesmegs aufgehoben morben шаг und affe ©efaljmen
baraus für if>n поф beftanben, fo berliefj er Ьеппоф jetü die
Sbartburg, begab ftd; паф Sbittenberg und forebigte hier täglkh
gegen jene teuerer, bis mieber Drbnung und Dube eintrat.
©fmwas Зжт$ег fammelte fpäter ein £>eer aufriihrerifфег
dauern, die fkf) batnals in mehreren Зфейеп ®eutfd;lanbs
empörten und |с1>гесьифе ©raufantfeiten gegen die ©bedeute
berübten, bis fte епьиф unter feiner Einführung am 15. 9dai
1525 bei ^ranfenbaufen in Thüringen dt einer blutigen ©ф1аф1
йегп1ф1е1 mürben. ,
Snbeffen breitete fidj die Deformation in ©eutfdtlanb
immer meiter aus. 2tm 5. 9dai 1525 ftarb $пеьпф der
Sbeife oon ©ad;fen, der fid; ¿mar immer als Suthers $reunb
und 53efd;üher gezeigt, aber Ьеппоф in ©laubensj^en Sllles
beim Sitten in feinem Sattbe gelaffen hatte, ©ein Daфfotger
Johann der Sseftänbige führte fofort die gereinigte Seime
in ©achfen ein und lieg dann in den fahren 1527—1529
eine Stirdienbifitation galten, b. h- Suther, Зшапффоп und
einige anbere ©eiftlidjen reiften im Sanbe umher und unters
fud;ten, ob überall in Шгфеп und ©фи1еп bas ©bangetium
lauter und rein gelehrt mürbe, ©ie fanben an bieten Orten
eine grofje Unmiffenbeit in ©taubensfachen, und um biefer ab=
Su halfen, berfafjtesuther bamats benfleinen^atedjismusunbforgte
überhaupt für einen beffern Unterrid;t der Qjugenb. ©ent 33ei=
fpiele ^орапп bes Söeftünbigert folgten halb biete anbere beutfdje
dürften, mie ißfnftpp der ©rofjmütfnge von Reffen und £>eqog
Ес1ьгеф1 von fßreufjett, ja аиф паф ©nglanb, ©фтеьеп und
den Dieberlattben brangen Suthers Sehren und fanben bort
millige 2lufnahme./Suther legte um biefe 3eit аиф fein 9dömhs=
fleib ab, das er bisher поф immer getragen, und berheirathete
fid; am 13. 3>uni 1525 mit Katharina von Ззога, einer
früheren Dornte, die aus dem Suofter Dimbfd;en bei ©rimma
ttad; Ssittcnberg geflohen шаг. ©r fmt mit if;r eilte überaus
дшсщфе ©he geführt und fanb fortan im Greife feiner Familie
©rholung und ©tärfung von den Stnftrengungen und ©orgen