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1. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen
1873 -
Leipzig
: Wartig
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1. Deutsches Lesebuch für Volks- und Bürgerschulen 
- S. 213
1873 -
Leipzig
: Wartig
213
traten es leibcr. Sarin lag die ©djanbe nicht, bafs sie von
dem größten gelben der Sbelt gefc&lagen und nachher miffhan=
beit würden, aber barin tag sie, baff die Seutfdfen fid; felbft
Vor bent Kampfe vernichteten und im ©tid; liefen, im $ampf
bumm und feig fmnbeltcn und nach dem Sxampf beit, der sie
mit ^üfjen trat, vergötterten, mit ihren fcbimpflicben betten
prahlten, freilich trifft nicht affe biefer Ssorwurf, aber bocf;
jo viele, baf3 die ehrenwertben Saaten und Sränner nur 2lus;
nahmen finb.
3m Slffgemeinen erlitten alle Seutfdfe bas Soos der Äned^ts
fcbaft und die ©cbanbe, von der die Slnedüfdiaft immer be=
gleitet ist. 3uffie^ litten affe unter den 3a£)re langen ftrieg8=
Übeln, unter den Ungeheuern ©entributionen und i|3tünbe=
rungen, moburd; aller ¡Reidjithnm nach granfreid; floff, und
gittert unter dem Srud bcs Gontinentalfpftems, bas den
Sbolffftanb voffenbs Vernichtete. ©nblid; mürben alle Seutfdfe
burd; den (Seift der Unfittlicbfcit Von ^ranfreich herüber am
geftedt. Sie ¡Revolution fyattt die guten ©itten, Sreue und
©tauben, $eufcb£)eit und ©enügfamfeit gerftört, und die rohen
©olbaten verbreiteten bas ©ist bes ßeidfffinns, der Unzucht,
©cbwefgerei und ©ottlofigfeit burd; gang Seutfd)tanb, felbft
in die Sörfer, mohin bi§her die Ünfittlid;leit der fydfysxn
©tänbe noch nicht gebrungen mar.
Sagegen gemannen die Seutfdjen aber auch mitten im
Unglüd manche^ ©ute. Srit fo vielem Sitten mürben auch
viele Hebet ausgcrottct, mit vielem -Reuen auch biete Sserbefs
ferungen eingeführt. ©d;on die Siufhebung der vielen Keinen
©taaten und die iöilbuug groffer machte der ©pieffbürgeret
und llnbehütflichteit ein, menn auch gemattfames, bod; wüm
fcbenswerthes @nbe. 3u den ©taaten bes Srheinbunbes bran=
gen jum Sheit franpfifd;e ©efeffc ein, die, aus der beffern
Beit der ¡Revolution hetvorgegangen, freifinniger und menfd;=
lid;er maren, als die frühem. Uebertmupt aber tarn in alle
Seutfd;en ein neuer ©cbmung. Sic Regierungen mürben gu
gvo^en Slnftrengungen genötigt, bas Unglüd machte sie
meife, und sie nahmen im ©taats= und ¿eermefen allmählich
treffliche Reränberungen vor, die sie gum Sbeil dem ©ieger
felber abgelernt. Sluch den im langen ^rieben erfd;lafften
Rollern that es noth, baff sie gemattfam aus dem ©chtaf ge=
rüttelt mürben. Ser Ofen, an dem sie fid; gewännt, die
$teifchtöpfe, an benen sie fid; gelabt, die ©pielgeuge, mit benen
sie getänbelt, mürben ihnen gerbroeben. ©ie mufften Slffes,