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1. Deutsches Realienbuch - S. 32

1909 - Stuttgart : Franckh
32 lagerte er vergeblich. Don den deutschen Fürsten erhielt Friedrich nicht die nötige Unterstützung- besonders weigerte sich Heinrich der Löwe, der in seinem Stammlande Sachsen und dessen Nachbargebieten genug zu tun batte, dem Kaiser Heeresfolge zu leisten. Trotzdem mußte Friedrich den Kampf mit dem heranziehenden lombardischen Heere aufnehmen- aber er wurde bei Leg- nano (1176) vollständig geschlagen- sein Pferd wurde ihm unter dem Leibe erstochen, und wie durch ein Wunder entkam er aus dem furchtbaren Gedränge. Friedrichs Macht. Friedrich hatte die Grenzen seiner Macht kennen ge- lernt,- mehr als durch Kämpfe erlangte er nun durch Unterhandlungen. Mit dem Papste söhnte er sich aus, und mit den lombardischen Städten schloß er durch dessen Vermittlung Frieden- sie erkannten die Oberhoheit des Kaisers an, durften aber ihre Gemeinwesen selbst verwalten. Nun galt es, die Macht Heinrichs des Löwen zu brechen. Dieser Fürst hatte im Norden des Reichs eine durchaus segensreiche Tätigkeit ent- faltet, die Slawen kraftvoll niedergeworfen und wie Ulbrecht der Bär den Osten des Reichs gegen diese alten Feinde gesichert. Uber seine Macht als ,,ungekrönter König des Nordens" bedrohte die kaiserliche Stellung. Dazu kam der über den Ungehorsam des Welfen entbrannte Zorn des Kaisers, der durch Heinrichs Vasallen, die unter seinem starken Urme seufzten, noch geschürt wurde. So lud der Kaiser Heinrich den Löwen zunächst zur Verantwortung vor ein Fürstengericht. Uuf viermalige La- dung erschien Heinrich nicht. Da wurde er geächtet und aller seiner Länder und Lehen verlustig erklärt. Heinrich erhob sich,- aber er mußte der Übermacht unterliegen- besiegt unterwarf er sich dem Kaiser, der ihn mit Tränen in den Uugen von der Ucht löste, ihm aber nur seine Familien- güter Braunschweig und Lüneburg wieder zurückgab. Uuch mußte er auf drei Jahre das Deutsche Reich meiden. Dadurch war die Macht dieses stärksten Reichsfürsten gebrochen: Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, W e st - falen kam an das Erzbistum Köln, Sachsen an Bernhard von 5l n h a l t. Uuf der höhe seiner Macht hielt Friedrich Barbarossa zu Mainz ein glänzendes R e i ch s f e st ab. Seine beiden ältesten Söhne wurden zu Rittern geschlagen, und der 60jährige Kaiser beteiligte sich mit jugendlichem Feuer an den nachfolgenden Turnieren. Barbarossas 6. Römerzug war ein fried- licher Triumphzug. Er vermählte feinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin von Sizilien- aber dieser Bund war ein zweifelhaftes Glück, da dadurch der Schwerpunkt des Reiches aufs neue nach Italien verlegt wurde, und die Kaisermacht in Deutschland notwendig geschwächt werden mußte. Friedrichs Tod. Mit einer großen Tat beschloß Friedrich Barbarossa sein Lebenswerk. von Palästina kam die Kunde, daß sich Sultan Saladin von Ügppten der Stadt Jerusalem bemächtigt habe. Eine große Begeisterung ergriff das Ubendland für das verdienstvolle Werk, den Türken die Stadt wieder zu entreißen. Im Ulter von fast 70 Jahren unternahm daher Kaiser Friedrich 1. noch einen Kreuzzug ins heilige Land. Glücklich kam er mit feinem Heere nach Kleinasien,- unter Entbehrungen aller 5lrt, stets bedroht von den feindlichen türkischen Reitern (vgl. das Gedicht: „Schwäbische Kunde" von
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