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1. Deutsches Realienbuch - S. 83

1909 - Stuttgart : Franckh
83 lung kündigte allen Völkern Gleichheit und Freiheit an, brachte ihnen aber nur Mord und Kaub. Die Häupter der Königsfamilie, des 5ldels und des gemäßigten Bürgertums fielen unter der Guillotine (dem Fallbeil), und ein entmenschter Pöbel richtete sein Schreckensregiment auf. Die Reoolutionstriege. Die Flammen dieses Aufruhrs schlugen bald auch nach Deutschland hinüber und entfesselten einen Weltbrand. Ls war kein Nrm da, der ihrem wüten hätte Einhalt gebieten können. Preußen und Österreich verbanden sich zwar zur Nbwehr,- aber sie unterschätzten die Gefahr. Die Franzosen sammelten mit größter Anstrengung ein Heer und entfalteten eine staunenswerte Tapferkeit. Die Freiheitsbegeisterung feu- erte die französischen Heeresmassen zu küh- nen Taten an, daß sie nicht nur das eigene Land gegen die herannahenden Feinde schützten, sondern auch die benachbarten Länder, Belgien, Holland und die linksrheinischen Gebiete Deutsch- lands, eroberten. Dazu kam die alte Eifersucht zwischen Preußen und Öster- reich ; Friedrich Wilhelm Ii. schloß voreilig Frieden mit Frankreich,- Ruß- Kupoleon I. land, England und Gsterreich kämpften Photographische Gesellschaft, Berlin ) weiter, letztere mit dem Reichsheer, das ein Zeitgenosse folgendermaßen schildert: „Die Reichstruppen waren zusammen- gerafftes Gesindel in den verschiedenartigsten Uniformen - hier stellte ein Rloster zwei Mann, dort ein Graf den Fähnrich, dort eine Reichsstadt den Hauptmann,- von Geist aber, von Vaterlandsliebe war keine Spur zu finden." Mit solchen Truppen waren keine Schlachten zu gewinnen, dagegen rückten die Franzosen mutig vor und jagten die linksrheinischen Fürsten und Bischöfe aus ihren Landen. Napoleon Vonaparte vom General bi; zum Kaiser. Geradezu unüberwindlich wurden die französischen Heere, als sie in Napoleon Bonaparte einen als Feldherrn und Staatsmann gleich bedeutenden Führer erhielten. Er war ein kühner, verwegener Soldat, der im Notfall selbst die Fahne in den dichtesten Kugelregen trug, ein großer Feldherr, der seine Truppen zu hoher Begeisterung und zu wildem Ehrgeiz entflammte, ein kluger Staats- mann, der die Schwächen seiner Gegner kannte und ausnützte. Er war siegreich in Italien und Ägypten, siegreich in Deutschland. Im Frieden von Lüne- ville wurde das ganze linke Rheinufer an Frankreich abgetre- ten,- die deutschen Fürsten, die hier ihr Land verloren, wurden durch Gebiete auf dem rechten Rheinufer entschädigt. Zu diesem Zwecke beraubte Napoleon viele selbständige kleinere Staaten und die freien Reichsstädte ihrer Selbständigkeit und zog fast alle geistlichen Besitzungen ein. Diese Maßregel hatte für Deutschland immerhin das Gute, daß die Zahl der 300 und mehr Staaten und Stätchen, in die es bisher zerstückelt war, mit einem Schlag um 112 Her- tz*
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