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1. Deutsches Realienbuch - S. 113

1909 - Stuttgart : Franckh
113 in der Nähe des kronprinzlichen Gutes 6 o r n st e d t, hielt sich die fürstliche Familie mit Vorliebe auf- die hohen Litern widmeten sich dort ganz der Erziehung der Kinder - im Kreise seiner Familie fühlte sich Friedrich am wohlsten. Mit den Bewohnern des Dorfes Bornstedt verkehrte das fürstliche paar in leut- seligster weise- als Gutsherr war Friedrich treu besorgt um das Wohl seiner Untergebenen. Die Kronprinzessin, die wie ihr Gemahl fast bürgerlich ein- fach erzogen worden war, besuchte die Hütten der 51 r men und brachte den Kranken Trost und Kat. 51m (Erntefest und am weihnachtsfest nahm die ganze Familie an der Freude der Dorfbewohner Hnteil ; die auf dem Gut be- schäftigten Brbeiter und Tagelöhner wurden reich beschenkt. Friedrich Wilhelms öffentliche Tätigkeit als Kronprinz. 51ls sein Vater, König Wilhelm, 1861 die Negierung antrat, war Kronprinz Friedrich Wilhelm 30 Jahre alt,- er fand neben seinem königlichen Vater ein reiches Hrbeitsfelö ; denn im Jahr 1864 beteiligte er sich neben General v. wrangel an dem Kriegszug gegen Dänemark- an den Ziegen und Erfolgen des Deutschen Kriegs 1866 hat er hervorragenden Hnteil genommen. Die Zchlacht bei Königgrätz wurde durch sein rechtzeitiges Eintreffen zugunsten der Preußen entschieden, so daß am Hbenö König Wilhelm den Zahn voll Freude und Stolz umarmte und ihm den Verdienstorden (Pour le mérite) verlieh. Beim Friedensschluß unterstützte Fried- rich Wilhelm die 51nsicht Bismarcks, daß Ästerreich keine Gebietsabtretung auf- erlegt werden sollte, um den weg für eine spätere 51nnäherung offenzu- halten. Im Deutsch-Französischen Krieg war mit weisem vorbedacht dem Kronprinzen der Oberbefehl über die süddeutschen Truppen übertragen worden. Zeine ritterliche Erscheinung gewann ihm im Fluge die Herzen der Süddeutschen- mit Stolz blickten die Soldaten auf ihren Führer. Friedrich Wil- helm sorgte aber auch väterlich für sie - er hatte auch für den gemeinen Mann oft ein freundliches, warmes Wort, und wenn er verwundete und Kranke besuchte, so leuchteten aller 51ugen auf,- seiner Teilnahme und seinem freundlichen Hände- druck wichen auf Hugenblicbe die tiefsten Schmerzen. So innig wurde das Ver- hältnis der Truppen zu ihrem Feldmarschall, daß die Soldaten ihn wie Kinder einer Familie nicht anders als „unseren Fritz" nannten. 51uch bei der Er- neuerung der deutschen K a i s e r w ü r d e hat sich der Kronprinz ein hohes Verdienst erworben- denn König Wilhelm zögerte zunächst und wollte die neue würde nicht annehmen. Dem Zureden seines Sohnes und des Staatsmannes Bismarck gelang es, ihn umzustimmen,- so stand er mit Necht bei der Kaiser- proklamation in Versailles als nächster feinem Vater zur Seite. In den Frie- densjahren war der „deutsche Kronprinz", wie er jetzt kurzweg genannt wurde, häufig als Stellvertreter seines Vaters auf Neisen im Inland und 51usland tätig,- wohin er kam, gewann er die herzen des Volkes, und so hat er die äußerlich vollzogene Einigung der deutschen Stämme auch innerlich befestigen und begründen helfen. Zeine Krankheit, wer die heldenhafte Erscheinung des deutschen Kron- prinzen bewunderte, hätte nicht gedacht, daß eine schwere Krankheit die Kraft dieses starken Mannes brechen sollte. Und doch kam es so. Der Kronprinz erkrankte am 51nfang des Jahres 1887 an einem hals leid en, das sich zu- Realienbuch B. o
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