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1. Deutsches Realienbuch - S. 230

1909 - Stuttgart : Franckh
230 Eisenbahnen und Telegraphen schon Eingang gefunden. Das Beispiel Japans hat auch die Chinesen etwas aus ihrer Selbstzufriedenheit aufgerüttelt. Da die Europäer dieses dichtbevölkerte Land als Obsatzgebiet für ihre Maren wollten, erzwangen sie sich den Zugang nach China und das Recht des Handels, heute sind nun schon mehrere Häfen für Europas Kaufleute geöffnet. Im Innern des Reiches jedoch ist die Feindschaft gegen die Fremden immer noch groß, und nur an der Küste spielt sich der Warenaustausch bis jetzt ab. Gebräuche. Zäh hängt der Chinese an seinen alten Bräuchen. Er bedeckt das Haupt beim Grüßen, dem Gast wird der Ehrenplatz links vom Hausherrn angewiesen, die Trauerfarbe ist weiß. Der Chinese ißt an Stelle des Brotes seinen Reis und trinkt nur Tee. Statt der Gabel benützt er Stäbchen aus Bambus oder Elfenbein. Das verderbliche, nervenzerrüttende Bauchen von Opium, dem verdickten Milchsaft der Mohnpflanze, mit dessen vertrieb von Indien nach China die Engländer großen Profit machten, ist jetzt verboten. Religion. Das niedere Volk betet zu Buddha, dessen Zerrbilder in den Tempeln aufgestellt sind, ist aber tief in Oberglauben verstrickt. Durch Verbeugungen, Räucherungen, Verbrennung von Gebetszetteln und dergleichen mehr wird der Götzendienst abgemacht,- die Befolgung von Buddhas menschen- freundlichen Lehren macht dem Chinesen wenig Zorge. — Die vornehmen folgen den Onweisungen des weisen Konfuzius, der die Onbetung des Himmels und der verstorbenen (den Ohnendienst) lehrte. Zeine Hauptsittengebote sind: Erkenne dich selbst! und: Beuge dich unter das Schicksal! Das Christentum findet schwer Eingang, doch gibt es nun etwa l Mill. Christen in China. Regierungssorm. Der Kaiser nennt sich ,,5 o h n des hi m m e l s", sein Land „dar Land der Mitte". Er genießt göttliche Verehrung. Die Residenz ist Peking, wo die kaiserlichen Paläste und Gürten von einer besonderen Mauer umschlossen sind und bei Todesstrafe von niemand betreten werden dürfen. Um den Ockerbau zu ehren, pflügt der Kaiser alljährlich mit silbernem Pflug ein Feld in seinem Garten und besät es selbst mit Reis, Weizen, Gerste, Hirse und Bohnen. — Die Beamten heißen wir Europäer Mandarinen. Nur durch viele Prüfungen steigen diese von würde zu würde. Die Städte. China hat viele Millionenstädte. Im Norden liegt die Hauptstadt Peking mit der Hafenstadt Tientsin. Om I a n g t s e k i a n g ist Nanking mit der Hafenstadt Schanghai. Im Süden, nahe dem Z i K i a n g , liegt Ranton, am Meere die britische Insel Hongkong mit der Stadt Viktoria, dem wichtigsten Handelshafen für den europäischen verkehr Chinas. B Die Nebenländer Chinas. Die Mandschurei, ein Tiefland südlich vom Amur, hat fruchtbares Ocker- land, gute Weiden und reiche Wälder. Durch dieses chinesische Gebiet läuft ein Strang der sibirischen Bahn nach dem russischen Hafen Wladi- wostok. Die Russen, welche die Mandschurei zur Obrundung ihres Gebietes möch- ten, und die Japaner, die dieses Rornland notwendig brauchen konnten, auch schon
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