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1. Deutsches Realienbuch - S. 498

1909 - Stuttgart : Franckh
498 finden sich Abdrücke der Fährten eines Tieres, das die Gelehrten wegen ihrer Form als ,Landtier" bezeichnen. Gewöhnlich ist der Buntsandstein wie eine mächtige Decke aus das Ur- gebirge aufgelagert. Der Tannenwald ist ein steter Begleiter dieses Gebirges, vgl. Schwarzwald, Odenwald, Vogesen, Hardt und andere Gebirge. Als Bau- stein ist der Buntsandstein außerordentlich geschätzt, zu den berühmten Domen von Straßburg, Freiburg, Speyer, Worms und Mainz wie auch zum Heidelberger Schloß hat er das Material geliefert. Am Muschelkalk, der auch Einlagerungen von Ton, Gips und Stein- salz aufweist, findet sich eine Art Seelilien und Muscheln in solcher Menge ver- steinert, daß aus ihnen ganze Felsen aufgebaut sind. Außer Besten von Muscheln, Schnecken und Fischen birgt er auch Versteinerungen jener riesigen Reptilien der Vorzeit, die gemeinhin als Saurier bezeichnet werden. Während der Buntsandstein eine Süßwasserbildung ist, verdankt der Muschelkalk seine Entstehung dem Einsinken weiter Strecken und dem dadurch ermöglichten Eindringen des Meeres. Dies beweist schon der große Reichtum an versteinerten Seetieren, noch mehr aber das häufige vorkommen von Salz. Denn als die großen Binnenmeere austrockneten, schlug sich ihr Salzgehalt in mächtigen, zwischen Anhydrit und Gips eingebetteten Salzfelsen nieder. Diesem Umstand verdankt beispielsweise Württemberg seinen Zalzreichtum. Der Kalk- stein selbst findet zur Beschotterung von Straßen Verwendung, er wird auch zu Bauten und Denkmälern verwendet, wobei besonders Steine beliebt sind, die sich ganz aus kleinen Müschelchen aufbauten und infolgedessen ein ganz eigenartiges ,,Korn" zeigen. An Schlesien wird aus dieser Formation Kupfererz (Galmei und Vitriol) in großer Menge bergmännisch gewonnen, sonst noch ver- einzelt Zinkblende und Bleiglanz. Landschaftlich bildet der Muschelkalk meist weite, wellige Flächen, nur die Flüsse graben sich oft steile, felsige Einschnitte darein. Der Keuper besteht aus tonigen und mergeligen Ablagerungen und enthält Einlagerungen von Gips, Dolomit und einer schlechten, lehmhaltigen Kohle (Lettenkohle). Am Keuper fand man die Beste des ersten Säugetieres. Aus ihrer Form kann man schließen, daß dieses unseren heutigen Beutel- tieren ähnlich gewesen ist. Diese Formation liefert Sandsteine, die als Bausteine geschätzt sind. Die Verwitterung der Sandsteine ergibt losen Sand, der als Streusand und beim Bauen als Bestandteil von Mörtel und Zement- mauern Verwendung findet. Die Juraformation ist fast ausschließlich durch Wirkungen des Meer- wassers (Iurameer) entstanden. An pflanzen wuchsen damals Farne, Schachtel- halme und Nadelhölzer. Die Tierwelt dieser Zeit zeigt außer Schnecken, Ko- rallen, Muscheln usw. auch Ammoniten und Belemniten, letztere bis zu l m Länge, von den Wirbeltieren treten die ersten Knochenfische auf- an Reptilien sind zu nennen: Ichthyosaurus, plesiosaurus, Krokodile und Schildkröten. Am Solnhofer Schiefer fand man Beste einer fliegenden Echse- auch gehört dieser Formation ein riesiges Landreptil, der Brontosaurus, an, der bis l6 m Länge erreichte. Am Gebiet von Solnhofen wurden im Aurakalk die Beste des ersten Vogels gefunden (Urvogel)- die Säugetiere der Aurazeit waren Beuteltiere.
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