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1. Deutsches Lesebuch für einfache Schulverhältnisse - S. 65

1876 - Berlin : Wohlgemuth
65 Sühne und Enkel zu ihnen heran, küßten ihre Hände und kränzten ihre Häupter mit Blumen, und die Väter segneten |je und sprachen: „Wie eure Jugend, so auch euer Alter! Eure Kinder seien euch, was ihr seid: Auf unserem greisen Haare eine blühende Rosenkrone!“ Das Alter ist eine schöne Krone; man findet sie auch Unr auf dem Wege der Mäßigkeit, der Gerechtigkeit und Weisheit. J. G. V. Herder. 87. Der Gotteskasten. M Es war einmal ein wohlhabender, angesehener Mann, dessen feine hieß Benedict ns, das heißt Segenreich. Solchen Namen 'Uyrte er mit Recht; denn Gott hatte ihn reichlich mit Gütern ß^egnet, und alle Welt segnete ihn desgleichen; so suchte er auch Neu zu erfreuen, den Fremdling wie den Nachbar, besonders die "Men und Nothleidenden. Er that aber folgendermaßen: Wenn J einen frohen Tag gehabt batte mit seinen Freunden, so ging er lein Kämmerlein und dad)te: „Es sind viele, die keines solchen ^lies sich erfreut haben, und was wäre es, so ich der Gäste noch Jnmal so viel geladen hätte!" Also legte er von seinem Gelde ? viel, als ihm die Mahlzeit gekostet, in eine Lade, die nannte er bu Gotteskasten. Desgleichen, wenn er vernahm, daß irgendwo ijne Feuersbrunst gewüthet, so gab er seinen Beitrag zur Unterstützung der Unglücklichen reichlich. Darauf sah er sein ^aus an und ging in sein Kämmerlein und sprach: „Alles steht Jx Ntir fest und unversehrt!" und legte dafür in den Gotteskasten. auch, wenn ihm kostbarer Wein und schönes Geräthe geboten ?Urde, so kaufte er davon, jedoch mäßig, so daß sie sein Haus "tten und seine Freunde erfreuten, und ging alsdann in sein Jünmerlein und sprach: „Solches hast du dir kaufen und deinen Errath mehren können!" und legte in den Gotteskasten; dazu ijl - er gern von dem köstlichen Wein, so ein Kranker dessen edurfte. Also that er sein Lebenlang. dj Als er nun sterben sollte, da klagten und weinten die Armen; J* Wittwen und Waisen sprachen: „Wer wird unser sich erbarmen, ¿nn Benedictus von uns scheidet?" Er aber sprach: „Ein guter Msvater sorget, daß auch dann, wenn er nicht daheim ist, den . Ndlein nichts gebreche. So nehmet den Gotteskasten mit allem, darinnen ist. Er gehört den Armen, den Wittwen und ^^n; theilet davon aus und verwaltet es wobt und weislich." " Daraus starb er, und es geschah, wie er gesagt hatte, d« Also bestehet der Gottes kästen seit hundert Jahren zum Troste 1 'Bedürftigen, und des Mannes Andenken bleibt im Segen. A. Krrmnilacher. & Wirth, Lesebuch. , &
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