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1. Deutsches Lesebuch für einfache Schulverhältnisse - S. 246

1876 - Berlin : Wohlgemuth
246 Natur zum hellen Kristall gebildet: so ist andererseits die Steiw kohle nicht minder ein Edelstein, noch viel kostbarer als der Diamann denn wenn sie auch nicht die Kronen der Könige schmückt, so in sie doch der Schatz des arbeitenden Volkes, an ihr hängt Wohl und Wehe ganzer Menschengeschlechter, an sie knüpft sich die He nung der Armen, welche das theure Holz nicht kaufen, aber doch noch an einem Kohlenfeuer sich wärmen können. Das mächtigste Land der Erde, Großbritannien, ist durch die Steinkohle groß und mächtig geworden; die Steinkohle im Bunde mit dem Eisen ist M das thatkräftige Volk ein gewaltiges Rüstzeug geworden, mit denl es gekämpft hat um die Herrschaft der Welt und diese Herrscht noch fort und fort behauptet. Jetzt, wo die Menschen so manche ihrer reichsten Wälder mit frevelndem Uebermuth vernichtet habeil, wo der Bau von Eisenbahnen und Fabriken so viele Millionen von Bäumen verschlingt, die nicht so schnell wieder wachsen können, als die Hand des Menschen sie abhaut: da erscheint die Stee kohle wie ein rettender Engel, der zu dem über Holzmane betroffenen Menschen spricht: "„Seht, der gute Schöpfer ließ sfle vor Jahrtausenden mich werden im dunklen Schoß der Erde, am daß ihr nun mit meinem Reichthum eure Armut bedecken möget/ Vor tausend und aber tausend Jahren, ehe noch ein mensch' licher Fuß auf der Oberfläche der Erde wandelte, versenkte ^ göttliche Vorsehung bereits die Schätze, welche nun das Mensches geschlecht begierig aus dem Schoß der Erde wühlt. In jener W'' zeit, wo das feuchte Erdreich noch gleicherweis von der innere^ Glut unseres Planeten wie von den Sonnenstrahlen erhitzt wurde, ward eine Pflanzenwelt hervorgerufen, die in ihrer Ueppigkeit E Größe bei weitem alles übertraf, was jetzt die Flora uns zeigt- Da wuchsen riesige Farrnkräuter mit dicken, 15 bis 18 Met^ hoben Stämmen und zierlich zertheiltem Laubwerk; da sproßt^ baumhohe Bärlapparten und scharfe, rohrähnliche Kalmusstengel von der Höhe und Stärke unserer Obstbäume. Doch in den volutionen des Erdballs wurde jenes Riesengeschlecht von Pflanz^ dem Untergange geweiht, und auch dann noch, als schon die jetzige Gestalt der Tinge immer mehr Raum gewann, mochte noch manche baumreiche Wald verschüttet werden, und aus dem Moder unter' gegangener Geschlechter manch neues hervorblühen. So entstand^ mächtige Pflanzenlager; der Druck von oben und die Wärme unten wirkten zusammen, diese Holzmasien zu verkohlen. An vieles Steinkohlen, welche dem bloßen Auge nur wie dichte, glänzen" Steine erscheinen, hat das Mikroskop noch den zelligen Bau E Pflanzen entdeckt und hier und da lagert in der schwarzen Muw noch ein deutlich zu erkennender Baumstamm und besonders häum finden sich Abdrücke von Farrnkräutern.
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