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1. Deutsches Lesebuch für einfache Schulverhältnisse - S. 251

1876 - Berlin : Wohlgemuth
251 und segnet auch im Wettersturm. — Behüt uns Gott in Gnaden! Milder schon fallen die silbernen Tropfen; Muter schon zwitschert der Sperling vom Dach; frisch in der Werkstatt vernimmt man das Klopfen, all das verschüchterte Leben wird wach; fern am Gebirge, dahin er gezogen, murrt noch der Donner, ein fliehender Leu; aber am Himmel der leuchtende Bogen kündet's der Erde: Der Herr ist getreu! Ihr Kinder, auf, hinaus ins Feld! Wie weht's und duftet's durch die Welt! Wie glänzt die Luft, wie perlt die Flur! Hab Dank, o Herr der Creatur. Behüt uns Gott in Gnaden! K. Gerok. 248. Der Schnee. u Auch der düstere, altersschwache Winter will im Schmuck erscheinen, > ..Mcht allzusehr hinter seinen jüngeren Brüdern, dem hoffnungsvollen Abling, dem fruchtreichen Sommer und dem weinbckränzteu Herbst zu- ^*c‘äuftei)eit, auch er will nicht immer griesgrämig und mürrisch gescholten Da verscheucht er denn die grauen sjfckl, die sein finsteres umwölken, gebietet den scharfen Winden Ruhe, die ihm den strup- Bart zerzausten und webt sich aus funkelnden Eiskristallen einen awtel, der weich und wollig aus die nackte Erde herabsinkt, b Dann gewinnt die Landschaft einen wundersamen Reiz, sei es, daß lick st ond seine Strahlen über Wald und Flur ausgießt und die herr- tob * Gegensätze von Licht und Schatten, von blendendem Weiß und ^schwarzem Dunkel hervorzaubert, sei es, daß die Sonne die weite s/.llcht beleuchtet. Glänzende Gefilde und dunkle, tannenbekränzte Höhen is Nnen dann den: entzückten Beschauer zuzurufen: „Siehe, auch der Winter Ichön!" Ueber die Art und Weise, wie der Schnee entsteht oder wie seine beii'i f^ch zusammenfügen, wissen wir erst sehr wenig. Wahrscheinlich auatn die Wolken, in denen sich die Schneeflocken zuerst bilden, nicht xb Dunstbläschen, sondern aus feinen Eisnadeln, welche durch fortwäh- Ansetzen von Wasserdämpfcn größer werden und so Schneeflocken Su Bei ihrem langsamen Herabsalleu durch die unteren Luftschichten sn sie noch mehr an. Sind die tieferen Luftschichten zu warm, so ^Metzen die Schneeflocken, ehe sic den Boden erreichen; daher regnet es ^uchmal unten im Thäte, während die Berge sich oben mit einem weißen fl-^^l bekleiden. Bei näherer Betrachtung zeigen die einzelnen Schnee- die zierlichsten Gestalten. Sie sind alle nach derselben Grundform sg "det, indem die einzelnen Theilchen sich zu sechseckigen Sternchen zu- , Mmenfügen. Alis einem Kernchen in der Mitte treten sechs Nadeln ' ^on diesen Nadeln zweigen sich rechts und links andere kleine dein ab, die in der größten Regelmäßigkeit sich ansetzen. Diese sechs-
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