Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsches Lesebuch für einfache Schulverhältnisse - S. 324

1876 - Berlin : Wohlgemuth
denen die schlanke Kokospalme ihre grüne Blättcrkroue im Meereswinde wiegt. Wie mühsam bant der Mensch seine Uferdämme gegen die aw dringenden Meeresfluten! wie klappern und rasseln dabei seine gewaltige» Dampfmaschinen! Die winzigen Polypen führen dagegen in geräuschlos Beharrlichkeit den ewigen Kampf gegen die anprallenden Sturmwellen, > sie bauen Jahrhundert um Jahrhundert an ihren Dämmen, und fleh^' so großartig sind die von ihnen gebildeten Fels- und Inselgruppen, dap « sie sich meilenweit in den Ocean erstrecken. Das ist die Macht des Kleinen. Nach Fr. Körner. 304. Da8 Nordlicht. Auch jenen Gegenden der Erde, wo die Länge der Nächte 2» Wochen und Monaten anwächst, wo ungeheure Schnee- und Eismasse» in der starren Kälte sich anhäufen, fehlt es nicht an Schönheiten und erhabenen Erscheinungen. Wir schaudern zurück, wenn ^ von den langen Nächten hören, die zur Zeit des Winters jene Erd' | striche einhüllen; aber die Liebe des Schöpfers hat auch gesorgt daß diese Nächte häufig schöner sind als unsere trüben Tage. Ei*3 Klarheit des Himmels, die Reinheit der Atmosphäre, das helle Mond' licht, die seltene Pracht der Sterne, alles dieses gewährt den heit' liebsten Anblick, den man sich nur denken kann. Es ist kaum möglich, sich eine Vorstellung von dem prächtigen Schauspiel Zl1 machen, welches in einer solchen Nacht besonders viele Meeres- gegenden geben. Die unermeßliche Fläche des Meeres ist alsdann mit Myriaden Fischen von allen Gattungen und allen Größen bedeckt, die alle sich regen und sich bewegen, sich verfolgen und sich a»s' weichen. Der Walfisch taucht in die Höhe, bald taucht er unter und sprudelt Wasser in die Luft empor. Der Kabeljau tanzt am den Wellen dahin, und das Mondlicht glänzt von seinen Silber' schuppen wider. Eine der großartigsten Erscheinungen in den nördlichen Gege11' den ist das Nordlicht, das gewöhnlich in Gestalt eines Feuergürtels, der mit den beiden Enden bis an den Horizont hinabgeht, den ganze» Himmel mit seinen Farbenstrahlen erfüllt. Sogar der helle Gl»»5; des Mondes vermag dies lebhafte Licht nicht zu überstrahlen. E» verbreitet sich über den ganzen Himmelsraum und vereinigt sei»0 Strahlen im Zenith zu einer Krone. Bisweilen zeigt es sich auch 1» Gestalt zweier Fahnen, die in der Luft umherflattern und deren ver- schiedene Lichtfarben in fortwährender Abwechselung wie groß*>e Bänder hin und her wehen. Manchmal steigt es auch in große» Feuersäulen am Himmel auf, deren Glanz nach und nach schwäche» wird, oder es verwandelt sich auch in schnellen Schwingungen voi» glänzendsten Hellgelb bis ins dunkelste Braun, um dann plötzlic» wieder zu verschwinden, aber auch aufs neue wieder hervorzubrechen- Bisweilen schießen schmale Flammenstreifen mit unbeschreibliche» Schnelligkeit hervor, durcheilen in wenig Minuten den ganzen Böge» des Himmelsgewölbes und tauchen unter den südlichen Horizont- Von Zeit zu Zeit sieht man plötzlich über dem Scheitel eine bren0 | Lichtmasse, die in Form eines schönen Strahlenkranzes gegen »10 Erde heruntersteigt und dann im Nu verschwindet.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer