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1. Deutsches Lesebuch für einfache Schulverhältnisse - S. 363

1876 - Berlin : Wohlgemuth
'ten Oberbefehl über das Heer zu übernehmen habe. Am sorgen des 16. November deckte ein dichter Nebel jjie Gegend; erst gegen neun Uhr brach die Sonne durch die Nebelhülle, und die Heere, die um die Palme des Sieges tilgen sollten, sahen einander. Während die Schweden Unter Trompeten- und Paukenschall das evangelische Kampfes- und Siegeslied: „Ein’ feste Burg ist unser Gott,“ anstimmten, s?hwang sich der König auf seinen Streithengst. Er trug ein leichtes ledernes Koller. Auf die Bitte der Seinen, einen Streitrock anzulegen, hatte er, nach oben weisend, freudigen Ruthes geantwortet: „Gott ist mein Harnisch.“ — Mit den dorten: „Nun wollen wir dran, das walte der liebe Gott!“ bub er das Zeichen zum Beginne der Schlacht. Langsam, im Angesichte des brennenden Dorfes Lützen, das auf jtefehl Wallensteins angezündet worden war, rückte das Heer des Königs, das zur Zeit der Mehrzahl nach aus ¡Putschen Kriegern bestand, gegen die Kaiserlichen vor. Gallenstein, an einem Gichtanfälle leidend, saß nicht zu Pferde, sondern leitete aus einer Sänfte die Schlacht. Nun braust wie Sturmwind — der König inmitten derselben die schwedische blaue Reiterei des rechten Flügels auf 'ten Feind ein. Die Tapfern werden von einer Kugelsaat aus versteckt gehaltenen Batterien empfangen. Zur Rechten Und zur Linken des Königs hält der Tod reiche Einte, dennoch geht es vorwärts. Da stößt die Reiterei auf breite Gräben. Die Geschwader, deren Ordnung schon aufgelöst Mt, stutzen einen Augenblick. Dem Könige wird sein Pferd erschossen, er schwingt sich auf ein anderes. Das Hinder- niß, das die Gräben boten, wird überwunden, die feindliche teichte Reiterei geworfen, ebenso Piccolominis Kürassier- Itegiment. Auch in der Mitte des Heeres ist das Kampfes- glück den Evangelischen hold, dagegen gewinnen die kaiserlichen Vortheile über den linken Flügel. Kaum ver- nimmt das der König, so eilt er an der Spitze des gelben Regiments den Bedrängten zu Hülfe. Der Eifer reißt ihn Weit voran; nur der Herzog von Lauenburg, der Edelknabe Eeubesing und zwei Reitknechte sind bei ihm. Da zer- schmettert eine Kugel dem Könige den rechten Arm. Ein Heiter ruft: „Der König blutet!“ — „Es ist nichts,“ ent- gegnet er, „folgt mir!“ Bald überzieht Todesblässe sein Gesicht. Einmal, weil er fühlt, daß er sich nicht lange Mehr werde im Sattel halten können, fürs andere, um den Nachfolgenden einen entmutigenden Anblick zu ersparen, terdert er den Herzog auf, ihn auf einem Umwege aus dem Getümmel zu führen. Der Versuch wird gemacht; da aber
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