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1. Deutsches Lesebuch für ein- und zweiklassige Schulen - S. 64

1908 - Halle a.S. : Schroedel
64 noch Ruinen einer allen Ritterfeste befinden. An der südlichen und westlichen Seite ist der Kyffhäuser mit dichtem Walde umgeben; die nördliche und östliche Seite verlausen sich durch kleinere Anhöhen in die Goldne Aue. Rahe am Kyffhäuser liegen zwei Dörfer, an der nördlichen Seite Sittendorf, an der östlichen Tilleda. Letzteres ist das größere, war aber voralters noch viel ansehnlicher; denn es be- fand sich hier sogar ein kaiserlicher Palast. 2. Die nächsten Städte sind Frankenhausen und Kelbra. Jene liegt südlich vom Kyffhäuser etwas über zwei Stunden entfernt, diese nordwestlich in einer etwas geringeren Entfernung. Von der Seite von Frankenhausen oder der Rotenburg her ist der Kyffhäuser am leichtesten zu ersteigen. Der Berg hat einen breiten Gipfel, und der Umfang der Ruinen, die man hier noch findet, beweist, daß Ge- bäude von seltener Größe hier prangten. Man sieht noch Spuren von tiefen, in den Berg gehauenen Gräben und den daneben auf- geführten Mauern. Gegen die südliche Seite des Berges hin steht noch ein Tor, das man gewöhnlich das Erfurter Tor nennt, weil man von hier aus bei heiterem Himmel die Türme von Erfurt erkennen kann. Etwas weiter aufwärts und westlich steht ein starker Turm, der wegen seiner hohen und freien Lage weithin sichtbar ist. Die alten Mauern dieses Turmes sind drei bis vier Meter dick und aus- wendig von gehauenen Steinen. Von diesem Turme etwas weiter nach Osten zu finden sich Ruinen von starken Mauern, welche vermut- lich das eigentliche Wohnhaus umfaßt haben. Roch weiter herab stehen die Überreste einer Kapelle, etwas weniger verfallen als die andern Gebäude. Die Geschichte sagt uns wenig von dieser vormals so großen und prächtigen Burg. Dagegen haben sich von ihr desto mehr Sagen erhalten, in welchen äneistens Kaiser Friedrich Barbarossa den Mittel- punkt bildet. 3. Wohin man von der Höhe des Berges nur blicken mag, ist die Aussicht vom Kyffhäuser so schön und groß, daß man nicht weiß, wohin man zuerst sehen soll, und sich gar nicht sehnt, wieder weg- zugehen. An der nördlichen Seite des Berges breitet sich die Goldne Aue mit ihren reichen und bunten Gefilden aus; durch die fließt die Helme, deren Lauf man in einer weiten Ausdehnung mit dem Auge verfolgen kann. Der westliche Teil der Goldnen Aue wird zwar etwas durch die Rotenburg verdeckt, doch schimmern jenseits derselben die Türme der Stadt Nordhausen hervor. Gerade vor sich sieht man die Vorberge des Harzes, und unter denselben hingestreckt eine ganze Reihe kleiner Orte. Südöstlich liegt die schöne Ebene, durch welche die Unstrut fließt. Gegen Süden ruht das Auge zunächst auf dem
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