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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 201

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
201 schwimmen. Es gehören zur Möglichkeit des Fluges freilich noch andere Erfordernisse; allein die bezeichnete Einrichtung Per Feder ist doch eins der Hauptersordernisse für denselben. Durch diese Beschaffenheit der Federn ist der Vogel ferner in einen eben so weichen als festen Hornpanzer eingehüllt, welcher die Körperwärme nicht entweichen läßt, ihn vor Ein- dringen der Nässe schützt und als glatten Körper beim schnellen Fluge durch die heftig durchschnittene Luft möglichst leicht hindurchdringen läßt. 19. Das Leben der Singvögel. Die Singvögel leben sehr vergnügt. Ehe sie noch ans dem Ei schlüpfen, ist ihnen schon die Wiege bereitet, in der sie groß gezogen werden sollen. Wenn sie das Ei verlassen, sind sie ent- weder ganz nackt, oder nur mit einem grauen Flaum bedeckt und können sich selbst gar nicht helfen. Sie werden dann von den Alten sehr sorgfältig gefüttert. Sie brauchen nichts zu thun, als, wenn der Vater oder die Mutter kommt, ihre gelben Schuäbelchen aufzusperren und zu zwitschern. Dazu deckt sie die sorgliche Mut- ter des Nachts mit ihren Flügeln zu, daß sie nicht naß werden und frieren. Sind sie flügge geworden, d. h. sind ihnen die Fe- dern so weit gewachsen, daß sie fliegen können, so verlassen sie das Nest und setzen sich auf einen Strauch oder Baum, freuen sich im Sonnenschein und warten, bis ihnen der Vater oder die Mutter ein Würmlein, eine Mücke oder ein Käferlein bringt und in den Schnabel steckt. Denn sich ihre Nahrung selber zu suchen, dazu sind sie noch zu einfältig. Haben sie endlich auch das gelernt, und kommt der Winter herbei, so ziehen sie in zahlreicher Gesell- schaft oder auch einzeln fort, um wärmere Gegenden aufzusuchen und da zu warten, bis der Winter vorbei ist. Wenn dann die Knospen der Bäume schwellen, wenn die Büsche und Hecken grün werden, ziehen sie wieder in ihre alte Heimat. Sie verkündigen uns durch ihre Wiederkunft den Frühling. Da trifft sie indessen manchmal ein Unglück. Sie lassen sich nämlich bisweilen von war- mer Witterung verleiten, zu bald auf die Reise zu gehen. Kom- men dann im März oder April noch kalte Tage mit Schnee und Frost, so müssen gar manche von den armen Wanderern erfrie- ren oder verhungern. Bleibt aber das Wetter warm, so schla- gen ße in einem grünen Busch oder auf eineni blühenden Baume ihre Wohnung auf, springen, singen und spielen mit einander nach Herzenslust. Auch fangen sie an, Grashalme, Stroh, Haare, Moos, Federn u. s. w. herbeizutragen, um ihren künftigen Jungen an einem verborgenen Plätzchen ein warmes und weiches Bett' zu bereiten. Darauf legt das Weibchen Eier und brütet sie aus, wäh-
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