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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 340

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
340 das schöne Grün der Wiesen und Blätter an den Bäumen, die Blüten und Blumen zeigen uns eine Schönheit und Pracht, die uns rührt und bewegt und unsere Seele zu Gott in dankbarer Anbetung erhebt, welcher sein großes Schöpfungs- merk so herrlich und unnachahmlich geschmückt hat. Der mit Vernunft begabte Mensch ist es aus der Erde allein, der die- ses Schöne, Erhabene und Göttliche empfinden und denken kann. Zu diesen Schönheiten in der Natur rechne ich auch den vielfarbigen Regenbogen. Man muß staunen, wenn man be- denkt, daß er durch Regentropfen entsteht, die aus den Wolken zur Erde niederfallen, und in denen sich die Lichtstrahlen bre- chen. Immer freut ihr euch, wenn ihr den großen, glänzen- den Bogen über euch in der Luft ausgespannt erblickt, der mit seinen beiden Enden die Erde berührt. Vergeht es nie, daß er das Zeichen des Bundes ist, welchen Gott nach der Sündflut mit Noe geschlossen hat. Es erscheint euch der Regenbogen, wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, nur dann, wenn euch die Sonne im Rücken steht und in den Regen vor euch ihre Strahlen fallen läßt. Immer also der Sonne gegenüber erscheint der Regenbogen; des Abends in: Osten, des Morgens im Westen, im Norden nur int Winter, wenn die Sonne niedrig steht. Er zeigt desto hellere Farben, je dunkler die dahinter stehende Wolke ist. Es sind nicht die Dünste der Wolken, sondern wirkliche Tropfen, die ihn bilden. Die Hauptfarben des Regenbogens sind: violett, indigoblau, hellblau, grün, hellgelb, orangegelb, rot, außerdem aber noch alle Farben, die durch den Übergang von einer zur andern entstehen. Bisweilen zieht sich um den Hauptregenbogen, in gleich weiter Entfernung von ihm, ein Nebenregenbogen, dessen Far- den von jenem in verkehrter Richtung liegen; seltener entsteht auch ein dritter Regenbogen, dessen Farben wieder so auf einander folgen, wie wir sie in dem Hauptregenbogen fahen. Der Nebenregenbogen zeigt uns mattere Farben, und bei dem dritten sind sie am schwächsten. Wenn nicht an allen Stellen eine Wolke regnet, so er- blickt man nur da Stücke von einem Regenbogen, wo Regen- tropfen niederfallen, und diesen nennt man Regengalle. Bei großen Wasserfällen, wo viele Dünste die Luft erfül- len, sieht man, wenn man ebenfalls die Sonne im Rücken bat, vor sich die schönsten Regenbogen, die das erhabene Schauspiel der Natur, wie bei dem Niagara-Fall, noch mehr verschönern. Wenn die Sonnenstrahlen von einer ruhigen, stillen Was-
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