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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 372

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 372 — rasche Ausbreitung gefunden, und seine Wirksamkeit ist jetzt schon eine sehr bedeutende. 8. Karl der Grafte. Kart der Große folgte im Jahre 768 seinem Vater Pipin in der Regierung. Man nannte ihn den Großen, weit er im Frieden und im Kriege sich als einen Mann von hohen Geistesfähigkeiten bewies und seine Völker zu bessern, ver- ständigern und glücklichern Menschen zu machen suchte. Rohe, unwissende Menschen waren ihm zuwider. Er ließ daher eine Menge Schulen anlegen, vor allem eine Hosschule für die Kinder seiner Edelleute und Hosbedieuten, erschien auch mehr- mals unvermutet selbst mitten unter den Schülern, um mit eigenen Augen zu sehen, wie es bei dem Unterrichte herging. Einst fand er bei einem solchen Schulbesuch, daß die Söhne der Edelleute und Vornehmen den Bürgerkinderu an Fleiß und Fortschritten weit nachstanden. Diese mußten sich zu seiner Rechten, jene aber zu seiner Linken stellen. Dann sagte er zu den armen, aber fleißigen Kindern: „Ich danke euch, meine Kinder, ihr habet ganz meinen Wünschen entsprochen, euch zur Ehre und zum bleibenden Gewinn." Zürnend wandte er sich darauf an die vornehmen, aber trägen Kinder mit den drohenden Worten: „Ihr aber, ihr Söhne der Edelen, die ihr euch der Trägheit und den: Müßiggänge überließet und meinen Befehlen ungehorsam wäret, trotzet nicht aus Stand und Reichtum eurer Eltern, denn wisset, Nichtswürdige haben vor mir weder Rang noch Ehre. Und werbet ihr nicht fleißige Schüler, so soll keiner von euch mir wieder vor die Augen kommen. Beim Könige des Himmels, ich werde euch bestrafen, wie ihr es verdient." Karl der Große war ein eifriger Beförderer des Christen- tums. Neue Bistümer, Kirchen und Klöster ließ er gründen. Die Klöster förderten innerhalb ihrer stillen Mauern nicht nur den Unterricht der Jugend, sondern sorgten auch für Arme und Kranke und nahmen Reisende gastfreundlich auf; denn Gasthöfe gab es in damaliger Zeit nur wenige. Auch beschäftigten sich die Mönche damit, die guten, alten Schriften der Griechen und Römer abzuschreiben, denn damals war die Kunst, Bücher zu drucken, noch nicht erfunden; — sie schrieben die Geschichten der Länder und Völker und die Thaten der Heiligen auf, oder sie rodeten die Wälder aus und machten den Boden urbar — kurz, die Klöster wurden auf mancherlei Weise nützlich und waren ein wahrer Segen des Landes. Dem Könige Karl war sehr daran gelegen, das
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