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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 387

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
befand; man grub nach und fand sie. Um allen Zweiflern nun zu beweisen, daß es die echte sei, unterzag sich Bartholo- mäus der Feuerprobe. Er ging mit einem leichten Gewanoe mit bloßen Füßen, indem er die Lanze trug, durch eine lauge Gasse flammender Scheiterhaufen und kam unversehrt aus Qualm und Glut hervor. Ta verlangte das Kreuzheer, zum Kampf geführt zu werden; die Krieger beichteten und empfin- gen d-ie heilige Kommunion und zogen am Tage Petri und Pauli, indem der tapfere und fromme Graf Raimond die hei- lige Lanze trug, halb nackt, von Hunger abgemattet, dem wohlgenährten und zahlreichen muhamedanischen Heere ent- gegen. Nach heißem Kampfe wurde der Sieg den begeisterten Kreuzfahrern zu teil; wenige Hunderte schlugen viele Tausende der Feinde in die Flucht. Sie eroberten das türkische Lager mit allen Schützen, Waffen und Vorräten, feierten Dankfeste und gründeten zu Antiochia ein eigenes Fürstentum. Weil man nicht gerade auf Jerusalem losging, sondern an die Begründung weltlicher Herrschaft dachte, würden viele Kreuzfahrer unmutig und kehrten nach Europa zurück; noch mehrere starben an einer ausgebrochenen Pest; doch die übrigen brachen mit neuer Kraft und neuem Mute im November 1098 auf und zogen am Meere hin, um von der christlichen Flotte Unterstützung zu erhalten. Sie schlossen mit mehreren Emiren Verträge und gingen gerade auf Jerusalem zu. Nach vielen ausgestandenen Mühseligkeiten langten sie endlich auf der Höhe von Emmaus an. Da erblickten sie die heilige Stadt im Glanze der aufgehenden Sonne, und voll frommer Begeisterung fielen sie auf die durch die Fußtritte des Heilandes geweihte Erde, küßten sie, stimmten Lobgesänge an und weinten vor Freude. Alle ausgestandenen Leiden waren vergessen, voll freudigen Mutes blickten sie den kommenden Gefahren ent- gegen. Sogleich fingen sie die Belagerung der Stadt Jeru- salem an, die sich in der Gewalt des Sultans von Ägypten befand und von einem größeren Heere verteidigt wurde, als das der Kreuzfahrer war. Nach ungeheuren Anstrengungen wurde zuerst die äußere Mauer und darauf bei einem Haupt- sturme, durch Hülfe beweglicher Türme, auch die innere ge- nommen; siegreich drang man in die Stadt ein, am 15. Juli 1099, einem Freitage, nachmittags 3 Uhr, zu derselben Stunde, wo der Herr am Kreuze gestorben war. Aufgebracht durch den Widerstand der Sarazenen, mordeten die Kreuzfahrer in der ersten Wut alles, was unter ihr Schwert kam. Nach dem Beispiele Gottfrieds legten dann die Eroberer ihre Waffen von sich, reinigten sich vom Blute der Erschlagenen und zogen in Prozession zur Kirche des heiligen Grabes, vergossen Freuden
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