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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 410

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
410 würdigste Sakrament mit Füßen getreten." Tilly folgte Mans- feld über den Rhein, trieb ihn weiter nach Westen in das 'Elsaß und zog sich donn in die Pfalz zurück. Unterdes zogen zwei andere Feinde gegen ihn heran. Der -eine war Christian von Braun schweig. Er hatte luthe- rischer Bischof von Halberstadt werden wollen, aber der Kaiser hatte ihm das Bistum nicht gegeben. Erbittert darüber wandte er sich nach Westfalen und plünderte Kirchen und Klöster. Mit dem Raube bezahlte er seine 13 000 Söldner, mit welchen er gegen Tilly zog. Der andre Feind war Friedrich von Baden, der sich mit 15 000 Mann ebenfalls gegen Tilly. wandte. Mansfeld, Christian von Braunschweig und Friedrich von Baden wollten ihre Heere vereinigen und über Tilly her- fallen. Aber Tilly kam ihnen zuvor und schlug zunächst Friedrich von Baden. Dann wandte er sich gegen Christian von Braunschweig und überraschte denselben bei Höchst: 12 000 Mann aus Christians Heer wurden erschlagen, im Main ertränkt, gefangen oder gesprengt. Da fand es Mans- feld nicht geraten, auch den Kampf mit Tilly aufzunehmen; er floh nach Holland und traf dort mit Christian von Braunschweig zusammen. Mit dem Schlüsse des Jahres 1623 hatte das Schwert des Feldherrn Tilly den deutschen Boden von den Räubern ge- säubert, und es schien der Friede wiederzukehren. Aber er kam nicht. Holland, England und Frankreich wollten Deutsch- land nicht zur Ruhe kommen lassen und unterstützten Mans- feld und Christian von Braunschweig mit Geld und ließen in ihren Gebieten Söldner werben. Auch Christian Iv. von Dänemark stand gegen den Kaiser aus, indem er hoffte, einige Bistümer in Norddeutschland für sich zu gewinnen. Gegen diese Macht war Tilly zu schwach. Zudem stand er nur in bayerischen Diensten; der Kaiser hatte kein Heer und auch kein Geld. 3. Wallenstein. In dieser Verlegenheit half dem Kaiser -ein Osfizür, Albrecht von Wallenstein. Mit neidischen Augen hatte er bisher den Feldherrnstab in den Händen Tillys ge- sehen. Er freute sich, daß die Geldnot des Kaisers ihm Ge- legenheit gab, sich selbst an die Spitze eines Heeres zu stellen. Unentgeltlich wollte er dem Kaiser ein Heer von 50 000 Mann anwerben, wenn er selbst alle Stellen bei demselben besetzen dürfe. Es wurde ihm bewilligt. Nun ließ er die Trommel rühren, und von allen weiten strömten die Leute unter seine Fahne, denn in jener Zeit, wo l>er Soldat flotter lebte als der Bürger und Handwerker, griff
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