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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 413

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
413 ihren König zu rächen, auf Wallenstein ein, und erst die einbrechende Dunkelheit machte dem mörderischen Kampfe ein Ende. Nach dem Tode Gustav Adolfs übernahm der schwedische Kanzler Oxenstiernn die Leitung der schwedischen Angelegen- heiten in Deutschland. Aber die deutschen Fürsten, die es bis- her mit den Schweden gehalten, wollten nicht unter einem fremden Kanzler stehen, und unter den schwedischen Heerführern selbst herrschte Uneinigkeit. Bei diesem Zwiespalt wäre es Wallenstein leicht gewesen, sie einzeln anzugreifen und zu schlagen. Allein er hielt sich geraume Zeit ganz ruhig in Böhmen und schien aus Verrat gegen den Kaiser zu sinnen, um sich zum Könige von Böhmen zu machen. Daher setzte ihn der Kaiser ab und erklärte ihn in die Acht. Einige Offi- ziere erhielten den Auftrag, ihn tot oder lebendig auszuliefern. Diese drangen des Nachts in sein Zimmer und stießen ihm die Lanzen in die Brust. 6. Die letzten Jahre des dreißigjährigen Krieges. Im Jahre 1635 söhnten sich die Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg mit dem Kaiser aus und schlossen Frieden mit ihm. Diesem Frieden traten allmählich alle protestantischen Stünde des nördlichen und südlichen Deutschlands bei. Man hätte nicht denken sollen, daß unter solchen Umständen der Krieg noch 13 Jahre fortwüten werde. Frankreich war es, das von neuem die Flamme der Zwietracht in unserem Vater- lande anfachte. Sein ganzes Streben ging dahin, die Macht oes deutschen Reiches zu schwächen und einige Provinzen von unserm Vaterlande für sich zu erwerben. Immer höher stieg das Elend, das der Krieg über das Land verbreitete. Brandschatzende und plündernde Heere durch- zogen es von einem Ende zum andern. Die Schweden ver- loren seit Gustav Adolfs Tode die Mannszucht und wurden durch Sengen und Brennen, Morden und Rauben zum Schrecken für jedermann. „Aus der Schweden Rot erlös' uns lieber Gott!" betete das Volk in allen Kirchen. Tausende von Flecken, Dörfern und Städten lagen zuletzt wieder in Schutt und Asche, und heimatlos irrten die Bewohner umher. Da erscholl nach namenlosen Leiden und Drangsalen wie eine Stimme vom Himmel der Ruf: „Friede!" 7. Der westfälische Frieden. Schon im Jahre 1644 waren die Friedensunterhandlungen in Münster und Osna- brück eröffnet worden. In Münster unterhandelte man nut den Franzosen, in Osnabrück mit den Schweden.
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