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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 489

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
489 Wasser gestanden, ja, daß sie in einem großen Meere und un- ter einem großen Meere gebildet worden sind. Viele von ihnen sind ganz erfüllt von Muschel- und Seetier-Überresten; und aus manchen Bergen von Neuholland, die sehr hoch sind und jetzt viele Meilen weit von: Meere landeinwärts liegen, sieht man noch jetzt Korallenbüumchen ausrecht stehen, und der ganze Boden sieht "so aus, als wenn er plötzlich wäre vom Meere verlassen worden. Aber man braucht nicht so weit zu reisen, um etwas Ähnliches zu beobachten. Auch in und aus unsern Kalkbergen findet nlan Korallenarten und Muscheln, die nur im Meere gelebt haben und gewachsen sein können. Man sieht es manchen unserer Sandgegenden an, daß einmal lange Zeit Wasser darüber geflutet haben muß, und das Salz, das manche unserer Berge und Ebenen in sich flihren, muß auch noch aus jener Zeit herrühren, wo ein salziges Wasser da stand. Im mittlern und siidlichen Deutschland, selbst im kalten Sibirien hat man Knochen ausgegraben, die von Elefanten, Nashörnern und andern solchen Tieren herrühren, die nur in sehr heißen Ländern leben können. Auch hat man in nörd- lichen Gegenden Palmen, Bambusrohr und andere Gewächse heißer Länder in der Erde gefunden. Es muß also auf der Erde einmal eine große Veränderung stattgefunden haben. Wie es nun damit zugegangen, und wo- durch eine solche Veränderung entstanden sei, das luiffcn wir aus der h. Schrift. Diese, wie auch die Sagen vieler Völker in Europa, Asien und Amerika, erzählen uns von einer großen Flut, von der Sündslut, die über den ganzen Erdboden kam und seine höchsten Berge bedeckte, und wobei fast alle auf der Erde lebenden Wesen untergingen. Die Gebirge, die keine Muscheln, keine Steinkohlen und keine Salze enthalten und zugleich die höchsten Berge der Erde bilden, nennt man Urgebirge. Sie bestehen entweder aus Thonschiefer, woraus unsere Schiefertafeln gemacht werden, oder aus Glimmer (Katzensilber), einem Schiefer, der aus vielen glänzenden, dünnen Blättchen besteht, oder aus Granit, womit unsere Straßen gepflastert werden. Die Urgebirge haben die meisten Erze: Gold, Silber, Blei, Zinn, Kupfer und Eisen, in sich. Man findet diese meistens in sogenannten Gängen, welche man mit ehemaligen Spalten in den Gebirgen vergleichen kann, die sich von oben herein durch die hineinge- senkten Erdmassen ausgefüllt haben. Die Gebirge, welche hauptsächlich aus Kalk, aus Sandstein und Gips bestehen und viel Muscheln, Steinkohlen und Salz in sich führen, nennt man Flözgebirge. Diese Steinmassen liegen in großen Lagen übereinander, die man Schichten nennt,
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