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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 587

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 587 — Oder durch die Heide rasten Auf den windesschnellen Rossen. Wenn in stiller Abenddämmrung Heldensagen sie umrauschten, Wie sie dann mit Mund und Ohren Diesen rauhen Klängen lauschten! — Horch! Es klingt vom Turm zu Lutten, Und von Oythe klingt es leise: Fromm die Abendglocken läuten Zu der reinsten Mutter Preise. Still grüß' ich die Makellose, Die vor allen auserkoren; Und das Gotteskind begrüß' ich, Das die Reine uns geboren. 7. Das Moor. Wenn alle Moor- und Heideflüchen im Herzogtume Olden- burg zusammengelegt würden, dann gäbe das eine Wüste von ungefähr 2200 qkm, wovon nahezu die Hälfte Moor ist. Die hauptsächlichsten oldenburgischen Moore liegen an der Ostgrenze des Münsterlandes, von Damme bis Gol- denstedt, zwischen Marsch und Geest iiu nördlichen Oldenburg, und ausgedehnte Hochmoore in den Ämtern Westerstede und Friesoythe. Das Hochmoor (Heidmoor) liegt meistens auf undurch- lässigen,, kalkarmem Boden. Wenn das kieselsäurehallige Wasser keinen rechten Abzug hat und mit allerhand schlei- migen Pflanzen versumpft, dann siedeln sich bald die Torf- moose an. Sie sind die Gründer der Hochmoore, wachsen in dichten Polstern zusammen, saugen sich, wie ein Schwamm, gierig voll Wasser uni) geben, wie rechte Geizhälse, es nur schwer wieder ab. Steckt man nach monatelanger Dürre die Hand in ein solches Polster, dann zieht man sie ganz naß wieder heraus, selbst wenn es auf trockenem Boden liegt. Wenn über diesen Torfmoosen kein Wasser mehr steht, dann können schon die beiden Heidearten darin fertig werden, und bald finden sie Gesellschaft an der frischgrünen Krähenbeere, an dem starkduftenden Possemstrauch, an dem schneeweißen Wollgrase und noch einigen andern moorbe- wohnenden Pflanzen. Alles trinkt aus den wassergefüllten Moosen und baut in dichter Gesellschaft sich immer höher hinauf und immer breiter auseinander. Was jährlich ab- stirbt, das vermodert und wird der Brutplatz für die folgen- den Pflanzengeschlechter. Die Moorschicht wird immer dicker und wölbt sich in der Mitte. An den Rändern erobert das
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