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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 608

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
608 Somit sehen wir seit 1400 beide Grafschaften als Be- standteile des Fürstbistums oder Hochstifts Münster, das aus denselben 2 Ämter machte, das Amt Cloppenburg mit den Gemeinden Crapendors-Cloppenburg, Essen, Lö- ningen, Lastrup, Lindern, Molbergen, Markhausen, Friesoythe, Barssel, Altenoythe und den saterlän- dischen Gemeinden und das Amt Vechta mit den Gemein- den Vechta, Lohne, Steinfeld, Dinklage, Vestrup, Bakum, Langförden, Oythe, Lutten, Goldenstedt, Visbeck, Emsteck, Cappeln und Twistringen (S. 597). Die ersten Beamten des Amtes waren der Drost, der adelig und im Amte begütert sein mußte, und ein rechtskundiger Rentmeister. An der Spitze der Gemeinde stand ein Vogt. Das Richteramt lag in den Händen besonderer Richter, die in den ihnen angewiesenen Bezirken Recht sprachen. Einen nicht geringen Einfluß auf die Verwaltung der Ämter be- saßen die Burgmänner, eine Vereinigung der in den Amtsbezirken ansässigen Adligen. Hatten dieselben an- fangs nur die Verteidigung der Burgen und des Landes besorgt, so war ihnen doch nach und nach ein Verwaltungs- gebiet nach dem andern zugefallen. Die Herstellung von Wegen und Stegen, die Verwendung des Kirchenvermögens, der Bau der Schulen, kurz alles lag schließlich in ihrer Hand. Den Burgmännern ist es auch zum guten Teil zu- zuschreiben, daß das lutherische Bekenntnis in der Zeit von 1543 bis 1613 im Münsterlande allmählich herrschend werden konnte. Im Jahre 1538 machten die Oldenburger Grasen wegen der Besetzung der Grafschaft Delmenhorst durch Münster einen Verwüstungszug in die Ämter Vechta und Clop- penburg; die Stadt Vechta verwandelten sie in einen Schutt- haufen. Als die Niederländer sich zu Ende des 16. Jahrhunderts von Spanien freizumachen suchten, drangen aufs neue beutemachende Söldlinge der kriegführenden Parteien gegen die Ämter Vechta und Cloppenburg vor und verübten dort vielerlei Greuel. Im 30jährigen Kriege waren die Ämter Vechta und Cloppenburg abwechselnd in den Händen von Freund und Feind. Namentlich die Mansfelder, Dänen, Hessen und Schweden hausten hier wie die Barbaren, vertrieben die katholischen Geistlichen, plünderten die Kirchen und bezeich- neten ihren Weg mit Sengen und Brennen. Als der Krieg sein Ende gesunden hatte, lag der Acker verödet da, die Stätten der Wohnungen bezeichneten nur noch Trümmer- haufen, das Volk hatte Glauben und Sitte verloren, staa
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