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1. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 74

1909 - Leipzig : Hirt
74 Zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 100. 100. Friedrich der Groe nach dem Siebenjhrigen Kriege. Joseph Ii. 1. Heilung der Kriegsschden. Die Bevlkerung Preuens war durch den Krieg von 5ya auf 5 Millionen zurckgegangen, und der Zustand des Landes war hnlich wie nach dem Westflischen Frieden. Schnelle Hilfe tat not. Da berwies der König den Bauern die Vorrte, die er fr den Feldzug des nchsten Jahres aufgespart hatte, Getreide, Pferde und bares Geld. Es erfolgte auch ein teilweifer Steuererla auf mehrere Jahre. Am meisten geschah fr Schlesien, dessen Bewohner recht den Unterschied zwischen der lssigen sterreichischen Verwaltung und dem straffen preuischen Regiment empfanden. Drfer wurden neu angelegt, zerstrte Städte wieder aufgebaut, die Abgaben gerecht verteilt. In kurzer Zeit hoben sich Wohlstand und Zahl der Bevlkerung. Bald nach dem Friedensschlu erlie der König das General-Landschulreglement, welches das auf allgemeiner Schulpflicht beruhende preuische Volksschulwesen gesetzlich regelte. Nach einigen Jahren sah sich Friedrich gentigt, um der erschpften Staatskasse auszuhelfen, die vom Groen Kurfrsten stammende Ein-richtung der Verbrauchssteuern bedeutend zu erweitern. Der Staat allein erhielt das Recht, Kaffee und Tabak zu verkaufen (Monopol), wo-durch bedeutende Einnahmen erzielt wurden. Die drckenden Abgaben wren von der Bevlkerung freudiger ertragen worden, htte er nicht zu Beamten der Steuerverwaltung Franzosen berufen, die darin viel Er-fahrung besaen, die sich aber durch Hrte und Willkr verhat machten. 2. Die erste Teilung Polens, 1772. Im Wahlreiche Polen, in dem der König machtlos und ein zgelloser Adel im Besitz aller Rechte war, hatte alle staatliche Ordnung aufgehrt. Nach dem Tode Augusts Iii. wurde unter dem Einflusfe russischer Bajonette Stanislaus Ponia-towski, ein Gnstling der Kaiserin Katharina, die schon lange ihre be-gehrlichen Augen auf Polen richtete, zum König gewhlt. Gegen ihn bildete sich eine Adelsverschwrung, die einen grauenvollen Brgerkrieg erregte. 1772. Da kam zwischen Rußland, Preußen und sterreich ein Teiluugs-vertrag zustande; jeder der drei Staaten erhielt die an sein Gebiet an-grenzenden polnischen Landesteile. Preußen bekam das alte deutsche West-preuen, jedoch ohne Danzig und Thorn, und den Netzedistrikt. Das Deutschtum in diesen Gegenden wurde dadurch vor dem Untergange ge-rettet. Die Zustnde im Lande waren trostlos. Städte und Drfer lagen in Trmmern, Gewerbe und Handel waren fast verschwunden; die von Wlfen geplagte, von verwilderten Gutsherren gepeinigte Landbevlkerung erlag der Pest und dem Branntwein. Mit liebevoller Sorgfalt nahm sich
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