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1. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 16

1873 - Harburg : Elkan
10 attischen Gemeinden gekommen. Die Stadt führte ihren Namen von der Göttin Pallas Athene, die man als die Geberin des wohlthätigen Oelbaums ansah und später in einem herrlichen Tempel verehrte. — Bis zum Jahre 950 wurde Attika von Königen regiert; der letzte derselben, Kodrus, starb den Tod fürs Vaterland. Darnach legte man die Ne- gierung in die Hand eines lebenslänglichen Archonten (Vorstehers), der später durch 9 alljährlich erwählte ersetzt wurde. Zwischen den großen Grundbesitzern (Adel), den kleinen Landbauern und den Gewerbtreiben- den brachen heftige Kämpfe aus, die der Archont Drakon (624) vergeb- lich durch strenge Gesetze zu unterdrücken suchte. Da beauftragte das Volk den Archonten Solon (594) mit einer neuen Gesetzgebung. — b. Solon war wegen seiner Weisheit*) und Tugend in Athen hoch ge- ehrt; er war tapfer im Kriege, und unter seiner Leitung wurde die nahe Insel Salamis, welche Athens Feinde in Besitz genommen hatten, zu- rückerobert. Den Auftrag, eine neue Verfassung zu geben, führte er in folgender Weise aus: 1) Zunächst wurden die Schulden der Armen um 27£ ermäßigt, der Zinsfuß ward herabgesetzt, die Schuldhaft aufgehoben, das verpfändete Grundeigenthum und das vielen Bürgern entzogene Bür- gerrecht zurückgegeben. 2) Alle freien Bürger theilte er nach dem Grund- besitz in 4 Klaffen: die erste hatte die Kriegsschiffe zu stellen; die zweite diente im Heere mit selbstgelieferten Pferden; die dritte lieferte die Schwer- und die vierte die Leichtbewaffneten. Die gewöhnlichen Staatsausgaben wurden durch die Bergwerke, Zölle, Strafgelder und durch die Kopfsteuer der Eingewanderten gedeckt. 3) Die Regierung legte er in die Hand der neun Archonten und des Rathes der Vier- hundert; die höchste Gewalt aber bekam die Volksversammlung, die aus den gesammten über 20 Jahr alten Bürgern bestand. Sie wählte die Archonten aus der ersten, den Rath aus den drei ersten Klassen; sie ernannte auch die Richter und alle übrigen Beamten; sie beschloß alle Gesetze und entschied über Krieg und Frieden. Die Archonten, welche ihr Amt gut verwaltet hatten, bildeten das höchste Gericht, welches von dem Hügel des Kriegsgottes Ares, wo es seine Sitzungen hielt, den Namen Areopag erhielt; dasselbe hatte auch die Erziehung der Jugend und die Sitten der Erwachsenen zu überwachen. In den gewöhnlichen Rechts- sachen sprachen Bürger das Urtheil. 4) Jeder Vater war verpflichtet, seine Kinder irgend eine Kunst lernen zu lassen; wer es unterließ, konnte im Alter keine Unterstützung von ihnen fordern. Vom 7. Jahre an wurden die Knaben öffentlich erzogen und namentlich in Leibesübungen (Gymnastik), in der Musik, Dichtkunst (Homers Gesänge) und Rede- kunst unterwiesen. — c. Durch diese Gesetze wurde die aristokratische *) Die 7 Weisen Griechenlands und ihre Denksprüche: 1. Solon: Nimmer zu sehr! 2. Periander: Jegliches vorbedacht! 3. Thales: Bürgschaft bringt dir Leid! 4. Kleobülus:, Maß zu halten ist gut! 5. Pittalus: Wohl erwäge die Zeit! 6. Bias: Mehrere machen es schlimm! 7. Ehilon: Kenne dich selbst! — Pythagoras von Samos, der Erfinder des pythagoräischen Lehrsatzes nannte sicl/einen Weisheitsfreund (Philosoph); er unterwies seine Schüler in der Al- gebra, Geometrie und Musik.
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