1873 -
Harburg
: Elkan
- Hrsg.: Backhaus, Johann Christian Nikolaus, ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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wohnt war. Bei dem heutigen Antun in Burgund schlug er die Hel-
vetier, die 375,000 Mann stark in Gallien sich neue Wohnsitze suchten,
und bei Mühlhausen im Elsaß den tapferen deutschen König Ariovist.
Er überschritt sogar zweimal den Rhein und gieng eben so oft nach Bri-
tannien (England). Den gefährlichsten Kampf hatte er mit dem ritter-
lichen Be rein get orir zu bestehen, der alle Gallier zu den Waffen rief
(52), aber bei Alesia in Burgund sich ergeben mußte. — Cäsar legte
Straßen an, beförderte Ackerbau, Gewerbe und Handel', setzte römische
Richter ein, und römische Sprache und Sitte verdrängte nach und nach
die keltische (Druiden ---- keltische Priester; Menschenopfer).
Anmerk. Eine römische Legion zählte 5—6000 Mann und zerfiel in
Schwerbewaffnete, Leichtbewaffnete und Reiter. Ein Schwerbewaffneter hatte
zu tragen: Helm, Panzer,Beinschienen, Schilde, kurzes Schwert, 2^Wurfspieße
oder eine Lanze, Kochgernth, Stricke, Beil, Säge, 3 Schanzpfühle.
§♦ 48. Pomp ejus und Cäsar. a. Aus Neid bewog Pom-
pejus den Senat, Cäsar zur Niederlegung seines Oberbefehls und zur
Entlassung seiner Truppen aufzufordern. Mit den Worten: „Der Wür-
fel ist gefallen !" rückte Cäsar über den Rubicon (Flüßchen 5 Meil.
südl. v. Ravenna) gegen Rom. Pompejus floh mit seinen Truppen nach
Griechenland. Cäsar wandte sich zunächst nach Spani ey, wo nach der
Schlacht'von J lerda (nördlich vom Ebro) die meisten Pompejaner zu
ihm übergiengen, und dann nach Griechenland. „Du führst deu Cäsar
und sein Glück!" rief er dem Schiffer zu, der zagend jin die stürmischen
Wogen schaute. Er schloß Pompejus an der westlichen Küste Griechen-
lands ein; als dieser aber siegreich durchbrach, lockte er ihn nach Thessalien
18 und siegle über ihn in der entscheidenden Schlacht von Pharsälus. Pom-
pejus floh nach Aegypten und fand dort durch Meuchelmord den Tod,
schmerzlich von seinem großen Gegner beweint. —b. Cäsar verrichtete mit
seinem kleinen Heere in Alerandria Wunder der Tapferkeit gegen die
Truppen des minderjährigen ägyptischen Königs; die Regierung des Lan-
des übertrug er an dessen Schwester^, die schöne Kleöpatra. — Dann
eilte er nach Kleinasien und unterwarf in wenigen Tagen den Sohn
des Mithridätes, so daß er nach Rom berichten konnte: „Ich kam, sah,
siegte." Nun kehrte er nach Rom zurück, wo er zum Diktator und Kon-
sul gewählt ward. — In Afrika hatten unterdessen die Anhänger des
Pompejus und die Republikaner ein zahlreiches Heer gesammelt; in der
mörderischen Schlacht von Thap sus erkämpfte Cäsar einen vollständigen
Sieg (46). Der edelste seiner Gegner, der jüngere Cato, gab sich sel-
der den Tod. Cäsar feierte in Rom einen glänzenden Triumph und ge-
währte dem Volke eine köstliche Bewirtung, prächtige Festspiele und reich-
liche Geld- und Getreidespenden. — Der letzte Krieg erwartete ihn in
Spanien; bei Munda errang er, nachdem er die Legionen persönlich
in den hin- und herwogenden Kampf geführt, über die Söhne des Pom-
pejus den Sieg (45). — c. Nach seiner Rückkehr wurde er als „Vater
des Vaterlandes" begrüßt und auf Lebenszeit zum Diktator und später
zum Imperator (Herrscher) ernannt. Als solcher vereinigte er mit
dem Oberbefehl über Heer und Flotte alle übrigen höchsten Aemter. (Als