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1. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 425

1873 - Harburg : Elkan
425 zusammenwachsen (§. 168); sie können jedoch nicht abgetrennt gebraucht werden und heißen daher untrennbare Vorsilben. Be (abgeschwächt aus bei ndd. bi; vergl. Beisatz, Besatz, Bei-und Bestand) bedeutet eine kräftige oder allseitige Einwirkung, Beherrschung des Gegenstandes; ziellose Zeitwörter werden dadurch zu zielenden, z. B. befühlen, besehen, befahren, beschneiden, besitzen (sitzen), begleiten (gleiten), belachen (lachen), sich bemächtigen, beherrschen, be- greifen (mit den Händen und mit dem Geiste), beglaubigen (glaublich machen), bemänteln, bemäkeln (kleine Makel = Flecken aufsuchen), be- scheiden (als Zcitw.: Bescheid, Bericht, Vorschrift geben; als Eigen- schaftswort ursprünglich 2. Mittelwort — wohl berichtet, klug, mit klugem Sinne Mäßiges fordernd), bescheren (wörtlich: abtrennen, vergl. Schere; jetzt auch: das Abgetrennte zutheilen), beschönigen (v. schön), beschwichtigen (v. schweigen), bestallen (— in eine Stelle bringen), be- zichtigen (v. zeihen), Bezirk (v. Zirkel), behende (bei der Hand), betreten (verlegen). — ent (geschwächt aus ant: Antlitz, Antwort) drückt wie gegen die Richtung nach einem Gegenstände oder ein Hervor- gehen, ein Trennen aus: entgegen, entlang, entgegnen, entrichten; entstehen, entkeimen, entschlafen, entblößen, entdecken, entsinnen, ent- springen, entschlüpfen, entsagen, enthaupten, entnerven, entleeren, ent- rüsten (aus der Rüstung, Fassung bringen), entsetzen (aus der Besetzung, vom Sitz bringen), entzwei (in zwei), entblöden (urspr. „aus der Blödsinnigkeit bringen"). — Vor f wird ent meistens zu emp: em- pfangen, empfinden, empfehlen. — er bedeutet: 1) hervor, herauf: erwachen, erwecken, erheben, erziehen, erforschen, erschrecken (— auf- springen), erbauen; daher auch ein Werden, Beginnen: erblassen, er- blinden, ergrauen, erstarren, erbosen. 2) eine Verstärkung des Grundbegriffs (ziellose Zeitwörter werden zu zielenden): ersteigen, ereilen, erwerben, erdichten, erbetteln. — ge drückt Vereinigung, auch Vollendung und Wirkung der Thätigkeit aus: Gefährte (Wa- gengenosse), Gemahl, Gesell, Gespiel, Gewölk, Gebirge, Gefieder, Ge- brüll, Gehege (v. Hag), Gebrechen, Gebresten (v. bresten — bersten , Gerippe, Gemüth (Gesammtheit der Gefühle — oder alles in der Seele Gewordene), Geräth, Geschäft (v. schaffen), Gesinde (urspr. Reisege- folge von d. alt.mnä, Reise; vergl. senden, Gesandter), Geweih (Kampf- waffe; Wigand od. Weigand — Kämpfer); geschehen, Geschichte (das Geschehene), Geschöpf, geschieden, gescheit (v. scheiden; nicht: gescheut, v. scheuen), geleiten (zur Seite gehen), Geleit, geraum und geräumig (viel Raum enthaltend), geheim (zum Heim od. Hause gehörend, verborgen), gehässig (mit Haß). — In geheuer (sicher, ruhig), geschweige (= ge- schwiegen von . . .), gering, gefallen, gefällig, sich gehaben (sich halten) tritt die Bedeutung des g e zurück. — Un (ohn) bezeichnet das das Gegentheil und sehr oft etwas Uebles: Unmensch, Unthier, das Ungeziefer (beschwerliches kleines, unreines Gethier; tifr bei den Angel- sachen = Opfer), der Unhold (unfreundlickes, abgeneigtes Wesen), Un- kosten (üble K.), Unstern, Unkraut (übles K.), unpaß (nicht zu Paß, zu Schritt sein), der Unrath (Rath ist auch: Frucht- oder Vermögensfülle,
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