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1. Realienbuch mit Abbildungen - S. 119

1908 - Rostock : Boldt
119 Erwärmung war nicht zu denken, nicht einmal an der nächtlichen Lager- stätte; denn die Gegend war zu holzarm. Tausende und Abertausende erfroren und verhungerten; andere Tausende fielen durch t>ie„ verfolgenden Russen. Aber den höchsten Grad erreichte das Elend erst beim Übergang über die Beresina. In derselben ertranken unendlich viele. So blieben schließlich von den 500000 Soldaten nur an 20000 übrig. Napoleon aber hatte sein Heer treulos verlassen. Warm in seine Pelze gehüllt, floh er in einem Bauernschlitten mit wenigen aus seiner nächsten Umgebung durch Deutschland nach Frankreich. Nr. 30. Die Freiheitskriege (1813—1815). 1. Die Erhebung Preußens. Der Feldzug Napoleons nach Rußland war wirklich der „Anfang vom Ende". Jetzt fühlte jeder deutsche Mann, nun sei die Zeit zur Befreiung Deutschlands vom fremden Joche gekommen. Als darum im März 1813 der König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen sein Volk zu den Waffen ries, da stand dieses auf wie ein Mann. Männer und Jünglinge, Hohe und Niedere, selbst Knaben und auch Jungfrauen in Männerkleidern, traten aus edler Begeisterung in die Reihen der Streiter, um das Vaterland aus seiner tiefen Schmach zu be- freien. Alle waren entschlossen, zu siegen oder zu sterben. Wer aber nicht mit ausziehen konnte, fürs teure Vaterland zu streiten, hals auf andere Weise. Selbst Kinder brachten ihre Sparbüchsen willig dar, und Dienstboten steuerten ihr Scherf- lein bei; Schmucksachen aller Art, Pferde und Hafer, ja überhaupt alles, was nur Wert hatte, wurde gern dargebracht, damit Krieger aus- gerüstet wurden. So wurden z. B> 160000 goldene Trauringe von Eheleuten gegen eiserne ein- getauscht. und Jungfrauen opferten ihre langen Zöpfe, um den Erlös dafür zur Rettung des Vaterlandes herzugeben. Die Dichter Arndt, Körner, Schenkendorf u. a. begeisterten durch ihre herrlichen Vaterlandslieder jedes deutsche Herz. -- Der König von Preußen stiftete den Orden des „Eisernen Kreuzes" für tapfere Krieger. Dieser trug die Inschrift: „Mit Gott für König und Vaterland". Bald standen an 300000 Mann, meistens Freiwillige, aus Nord und Süd, aus Ost und West, kampfbereit da. 2. Die ersten Siege der Verbündeten. Der König von Preußen und der Kaiser von Rußland schlossen ein Bündnis, dem auch bald Österreich, Schweden und England beitraten. Napoleon sammelte in Frankreich ein neues, großes Heer, mit dem er gegen die neuen Verbündeten auszog. Erst schien er Erfolg zu haben; doch bald kam es anders. Die Truppen unter dem Feldmarschall Blücher fochten mit edler Begeisterung. Napoleon hatte befohlen. Blüchers Armee in die Oder zu jagen und zu ersäufen; der alte Vater Blücher aber verstand keinen Spaß. Mit dem Zuruf: „Vorwärts denu in Gottes Namen" führte der tapfere Held fein Heer in den Kampf und jagte die Franzosen samt und sonders in die Katzbach. „Vorwärts, Kinder, vorwärts!" feuerte er sie zur Verfolgung an und errang einen vollständigen Sieg. Sein dankbarer König ernannte Blücher an diesem Tage zum „Fürsten von Wahlstatt". Zu derselben Zeit wurden Napoleons Armeen auch noch an anderen Orten von kühnen Heerführern besiegt. 3. Die Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1813. Immer mehr trieben die Verbündeten ihren Feind in die Enge. Am 16., 18. und 19. Oktober kam es auf der Ebene bei Leipzig zur großen Völker- schlacht. Hier standen 300 000 Verbündete gegen 200 000 Franzosen. An 1500 Kanonen waren in Tätigkeit. Der Kanonendonner soll so stark gewesen sein, daß die Erde erbebte und die Fensterscheiben in den Häusern der weiteren Umgebung zersprangen. Am ersten Schlachttage brachte Das eiserne Areuz.
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