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1. Geschichte und Geographie - S. 33

1893 - Cöln : Ahn
33 habe, welches Land seinem Hause verbleiben solle für ewige Zeiten. Der neue Kurfürst schwur einen Eid, daß er dem Kaiser allezeit treu bleiben wolle, und nahm dann aus der Hand des Kaisers die Fahne Brandenburgs in Empfang. Von jetzt an hieß er: Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg. Die Raubritter. Einige Jahre hatte Friedrich in Brandenburg als Stellvertreter des Kaisers, als Statthalter regiert. Damals sah es traurig in dem Lande aus. Raubritter überfielen die Kaufleute und Reisenden und nahmen ihnen Waren und Geld ab. Den Bauern raubten sie die Herden von der Weide und das Getreide vom Felde. Dann zogen sie sich in ihre Burg zurück, die in dichten Wäldern auf hohen Bergen erbaut und mit starken Mauern umgeben waren. Da glaub- ten sie sich sicher. „Reiten und Rauben ist keine Schande; Es tun's die Besten im Lande." So hörte man damals viele klagen. Ein Dichter sagte: „Der Hohlweg soll von „hole weg", Von „hole weg" sich nennen, Weil, wer dort reist, sich vom Gepäck, Sich vom Gepäck muß trennen." Die Quitzows. Unter allen Raubrittern waren keine so gefürchtet, keine so verwegen wie die Brüder Hans und Dietrich von Quitzow. Manche Städte zahlten ihnen Abgaben, um vou ihren Raubzügen verschont zu bleiben. Bor den Statthaltern hatten sie nicht die geringste Furcht. Einem derselben, dem Vorgänger Friedrichs, raubten sie vor seinen Augen sein ganzes Reisegepäck. Über Friedrich spotteten sie und nannten ihn „Tand von Nürnberg". Der aber ließ nicht mit sich spotten. Er hatte eine große Kanone, faule Grete genanntdamit zog er vor die Burg Dietrichs. In zwei Tagen waren die dicken Mauern zerschossen, und Dietrich entfloh. Er starb, arm und verlassen, fern von seiner Heimat. Nach der Flucht Dietrichs zog Friedrich vor die Burg, in welcher Hans wohnte. Auch dieser entfloh bei Nacht und verbarg sich im Rohr am Ufer eines Flusses.2) Dahin brachte man ihm ein Roß nach. Als er es besteigen wollte, scheute das Tier und lief davon. Friedrichs Leute bemerkten ihn, setzten ihm nach. und holten ihn ein. Da mußte er ins Ge- fängnis wandern und lange Zeit darin bleiben. x) Weil sie so schwer von der Stelle zu bringen war. — 2) Havel. 5*
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