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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 29

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
29 72. Vierzeilen. 1. Wenn das Gute würde vergolten, So wäre es keine Kunst, es zu thun. Aber ein Verdienst ist es nun, Zu thun, wofür du wirst gescholten. 2. Deines Herzens Güte Magst du daran erproben, Ob du von ganzem Gemüthe Das Gute kannst an deinem Todfeind loben. Rückert. 73. Lied der Freundschaft. 1. Der Mensch hat nichts so eigen, so wohl steht nichts ihm an, als daß er Treu' erzeigen und Freundschaft halten kann; wenn er mit seines Gleichen soll treten in ein Band, verspricht er, nicht zu weichen, mit Herz und Mund und Hand. 2. Die Red' ist uns gegeben, damit wir nicht allein für uns nur sollen leben und fern von Leuten sein; wir sollen uns befragen und sehn auf guten Rath, das Leid einander klagen, so uns betreten hat. 3. Was kann die Freude machen, die Einsamkeit verhehlt? Das giebt ein doppelt Lachen, was Freunden wird erzählt. Der kann des Leids sich wehren, der es vom Herzen sagt; der muß sich selbst verzehren, der insgeheim sich nagt. 4. Gott stehet mir vor allen, die meine Seele liebt; dann soll mir auch gefallen, der mir sich herzlich giebt. Mit diesen Bundsgesellen verlach' ich Pein und Noth, geh' auf den Grund der Höllen und breche durch den Tod. 5. Ich hab', ich habe Herzen, so treu, wie sich's gebührt, die Heuchelei und Scherzen nie wissentlich berührt. Ich bin auch ihnen wieder von Grund der Seele hold, ich lieb' euch mehr, ihr Brüder, als aller Erden Gold. Simon Dach. 74. Lied der Treue. 4. Gunst, die kehrt sich nach dem Glücke, 1. Ein getreues Herz zu wissen, Hat des höchsten Schatzes Preis; Der ist selig zu begrüßen, Der ein solches Kleinod weiß. Mir ist wohl beim höchsten Schmerz, Denn ich weiß ein treues Herz. 2. Läuft das Glücke gleich zu Zeiten Anders, als man will und meint, Ein getreues Herz hilft streiten Wider alles, was ist feind. Mir ist wohl beim höchsten Schmerz, Denn ich weiß ein treues Herz. 3. Sein Vergnügen steht alleine In des Andern Redlichkeit, Hält des Andern Noth für seine, Weicht nicht, auch bei böser Zeit. Mir ist wohl beim höchsten Schmerz, Denn ich weiß ein treues Herz. Geld und Reichthum, das zerstäubt, Schönheit läßt uns bald zurücke, Ein getreues Herze bleibt. Mir ist wohl beim höchsten Schmerz, Denn ich weiß ein treues Herz. 5. Eins ist da sein und geschieden, Ein getreues Herze hält, Giebt sich allezeit zufrieden, Steht auf, wenn es niederfällt. Mir ist wohl beim höchsten Schmerz, Denn ich weiß ein treues Herz. 6. Nichts ist süßer als zwei Treue, Die dem ewigen Verein Sich, ob Sturm und Wetter dräue, Oder Sonne glänze, weih'n. Mir ist wohl beim höchsten Schmerz, Denn ich weiß ein treues Herz. Paul Flemming.
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