Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch für Volksschulen - S. 89

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
89 9. Und weiter gellt er die Strasse entlang, Ein Thränlein hängt ihm an der braunen Wang’. 10. Da wankt’ von dem Kirchsteig sein Mütterchen her: „Gott grüss’ euch!“ so spricht er und sonst nichts mehr. 11. Doch sieh’ — das Mütterchen schluchzet voll Lust: „Mein Sohn!“ und sinkt an des Burschen Brust. 12. Wie sehr auch die Sonne sein Antlitz verbrannt, Das Mutteraug’ hat ihn doch gleich erkannt. Yogi. 159. Der frohe Wandersmann. 1. Wem Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt; Dem will er seine Wunder weisen In Berg und Wald und Strom und Feld. 2. Die Bächlein von den Bergen springen; Die Lerchen jubeln hoch vor Lust. Wie sollt' ich nicht mit ihnen singen Aus voller Kehl und frischer Brust. 3. Den lieben Gott lass’ ich nur walten. Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd' und Himmel will erhalten, Hat auch mein Sach' auf's Best' bestellt. Joseph Freiherr v. Eichendorf. 169. Von der Fruchtbarkeit und schnellen Verbreitung der Pflanzen. i. Die meisten Pflanzen haben eine wunderbare Vermehrungskraft, wie jeder aufmerksame Landwirth wohl weiß. Tausend Samenkerne von einer einzigen Pflanze, so lange sie lebt, ist zwar schon viel gesagt, nicht jede trägt's, aber es ist auch noch lange nicht das höchste. Man hat schon an einer einzigen Tabaks- pflanze 40,000 Körnlein gezählt, die sie in einem Jahre zur Reife brachte. Man schätzt, daß eine Eiche 500 Jahre leben könne. Aber wenn wir uns nun vor- stellen, daß sie in dieser langen Zeit nur fünfzigmal Früchte trage, und jedes- mal in ihren weitverbreiteten Aesten und Zweigen nur 500 Eicheln, so liefert sie doch25,Ooo, wovon jede die Anlage hat, wieder ein solcher Baum zu werden. Gesetzt, daß dieses geschehe, und es geschehe bei jeder von diesen wieder, so hätte sich die einzige Eiche in der zweiten Abstammung schon zu einem Walde von 625 Millionen Bäumen vermehrt. Wie viel aber eine Million oder 1000 mal 1000 sei, glaubt man zu wissen, und doch erkennt es nicht jeder. Denn wenn ihr ein ganzes Jahr lang vom 1. Januar bis zum 31. Dezember alle Tage 1000 Striche an eine große Wand schreibet, so habt ihr am Ende des Jahres noch keine Million, sondern erst 365,000 Striche, und das zweite Jahr noch keine Million, sondern erst 730,000 Striche, und erst am 26. September des dritten Jahres würdet ihr zu Ende kommen. Aber unser Eichenwald hätte 625 solcher Millionen, und so wäre es bei jeder andern Art von Pflanzen nach Proportion in noch viel kürzerer Zeit, ohne an die zahlreiche Vermehrung durch Augen, Wurzelsprossen und Knollen zu gedenken. Wenn man sich also einmal über diese Kraft in der Natur gewundert hat, so hat man sich über den großen Reichthum an Pflanzen aller Art nicht mehr zu verwundern. Obgleich viele 1000 Kerne und Körnlein alle Jahre von Menschen und Thieren verbraucht werden, viele Tausend im Boden ersticken, oder im Aufkeimen durch ungünstige Witterung und ander? Zufälle wieder zu Grunde gehen, so bleibt doch, Jahr
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer