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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 107

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
107 gefalteten Händen, den tränenschweren Blick zum Himmel gerichtet, steht der Förster da und sein Weib. Aber der ewige Richter, der Herr des Lebens und der Verdammniß — er winkt dem Todesengel, daß er vorübergehe an dem Hause des Gerechten. In tiefen Schlaf sinkt der Kranke, und ein heftiger Schweiß dringt aus allen seinen Poren. Als er erwacht, sieht er seine wackeren Wirthe in liebevoller Thätigkeit um sich. In seinem Leben zum ersten Mal betet jetzt sein Herz. Dann drückt er die Hände der Edeln an seine Brust, an seine Lippen, und die Thränen der Versöhnung, des Dankes und der Liebe fließen reichlich. Nach wenigen Tagen verläßt der Müller sein Kran- kenlager, genesen, gerettet für das Himmelreich. Sluymer. 181. Das Eisen. Das Eisen findet sich in Verbindung mit verschiedenen erdigen Stoffen in einem steinigen, dunkelfarbigen Erz, Eisenstein genannt. Dieses Eisenerz nun ist in verschiedenen Gegenden verschieden, enthält bald mehr, bald weniger reines Eisen, bald Thon, aber keinen Kalk, bald Kalk und keinen Thon, bisweilen auch etwas Kohle, fast immer aber Wasser, Kiesel, Schwefel und Kohlensäure. Das Erz kommt in Schichten von verschiedener Dicke, von wenigen Zollen bis zu mehreren Fuss vor, bald dicht an der Oberfläche der Erde, bald mehrere hundert Fuss tiefer unter derselben. Meist liegen mehrere solcher Schichten unter einander, die durch andere Stoffe getrennt sind. Dieses Erz wird in Gruben aus der Erde herausgeschafft; aber wie bekommt man das Metall aus dem Erz oder Stein her- aus ? Das geschieht in grossen Schmelz - oder Hochöfen, wie man sie nennt; zuerst aber wird das Erz geröstet, um die Unreinigkeiten zu entfernen, welche sich am leichtesten abson- dern lassen, meist unter freiem Himmel. Es wird nämlich zu- erst eine Schicht Kohlen gelegt, darauf eine Schicht Eisenstein, dann wiederum eine Schicht Kohlen, und so fort, bis ein mehrere Fuss hoher Haufen entstanden ist, den man endlich mit Kohle bestreut und anzündet. Dadurch wird das Wasser nebst den Gasen entfernt, die in den Eisensteinen enthalten sind. Erst wenn dies geschehen, kommt das Eisenerz in die Schmelzöfen. Diese sind grosse, hohe Oefen, weshalb sie auch Hoch- öfen heissen, vierzig bis fünfzig Fuss hoch, von Steinen erbaut und innen mit feuerbeständigen Ziegeln ausgelegt. Sie sind Tag und Nacht in ununterbrochener Arbeit, Sonntags und Wochentags, viele Monate, ja oft Jahre lang, immer voll von brennenden Stoffen, so dass die Flammen aus der Oeffnung ununterbrochen hoch emporschlagen und weit umher gesehen werden hönnen. Um die Gluth noch mehr zu vergrössern und dadurch das Schmelzen des Erzes zu erleichtern, sind an den Schmelzöfen grosse Gebläse angebracht, die wohl von Dampf-
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