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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 128

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
128 Er aber sprach: „Ich Litte euch, meine Kinder, brauchet der Waffen nicht, vergeltet nicht Böses mit Bösem. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib todten, aber die Seele nicht mögen tödten. Erduldet in der lebendigen Kraft des Glaubens die letzte Prüfung, die uns auf- gehoben ist, den Tod, aus Liebe zu dem, der für uns gelitten hat und gestorben ist." Kaum hatte er diese Worte gesprochen, als die Friesen auf ihn und seine Gefährten eindrangen und alle erschlugen. So starb Bonifacius, 75 Jahre alt. Seine Leiche ruht im Kloster zu Fulda. 5. Karl der Große. (768—614.) 1. Karl als König. In dem Frankenreiche, das nach und nach seine Grenzen über das heutige Frankreich, Deutschland, Holland, die Schweiz, einen Theil von Italien, Spanien und Ungarn ausgedehnt hatte, herrschte von 768—814 n. Chr. ein gewaltiger König, Namens Karl. Dieser war fort- während bemüht, sein Reich zu sichern, zu ordnen und zu erweitern. Deshalb sah er sich genöthigt, während seiner langen Regierung fast unausgesetzt Kriege zu führen. Im Ganzen machte er 42 Feldzüge, in welchen er mit wenigen Ausnahmen stegreich war. 2. Der Sachsenkrieg. Am schwersten waren seine Kriege mit dem mäch- tigen Volke der Sachsen, die in Westfalen und in Sachsen bis zur Elbe wohnten. Dieses tapfere Volk wollte Karl unter seinen Scepter beugen und zur Annahme des Christenthums zwingen. Er erfocht über sie manchen blutigen Sieg, zer- störte ihr größtes Heiligthum, die Jrmensäule, die unweit des heutigen Paderborn, auf dem Hauptversammlungsplatze ihres Götzendienstes stand und einen völlig bewaffneten Mann mit einer Fahne in der rechten und einer Lanze in der linken Hand vorstellte, führte ihre Edelsten als Geiseln weg, erbaute Festungen mitten in ihrem Lande, gab ihnen Statthalter und Feldherren aus seinem eigenen Volke und ließ sie schaarenweise mit Gewalt zur christlichen Taufe hintreiben. Kaum aber war ein erzwungener Friede geschlossen und Karl zu neuen Siegen nach Italien geeilt, als die Sachsen sich wieder empörten, den ihnen aufge- drungenen Christenglauben verließen, die fremden fränkischen Feldherren erschlugen, unter Anführung ihres Herzogs Wittekind in die Länder des Frankenkönigs einfielen und sie mit Feuer und Schwert verheerten. Da beschloß Karl, die Sachsen zu züchtigen. Er flog aus Italien herbei, schlug die Heere seiner Feinde, ließ auf einer Stelle 4500 der gefangenen Sachsen enthaupten und späterhin gegen 10.000 aus ihren Wohnungen zusammentreiben und an andere Orte ver- setzen. Vor einem solchen Beweise seiner Macht, meinte der Kaiser, müßten die Ungehorsamen wohl erzittern und sich beugen. Aber er bewirkte gerade das Gegentheil. Das ganze Volk der Sachsen erhob sich und schwur den Feinden seiner Freiheit und seines Glaubens blutige Rache. Im Jahre 783 kam es hierauf bei Detmold zur Schlacht, in welcher Karl gezwungen wurde, sich bis nach Paderborn zurückzuziehen. In einem zweiten Treffen an der Hase im Osnabrückischen blieb er zwar Sieger, dennoch aber stillte er die Empörung nicht, obgleich in beiden Schlachten gegen 80,000 Sachsen gefallen waren. 3. Wittekinds Bekehrung und Unterwerfung. Da sah Karl endlich ein, daß er andere Waffen gebrauchen müsse, als das Schwert. Er ließ die beiden furchtbarsten Anführer der Sachsen, Wittekind und Albion, zu verschiedenen Malen freundlich zu sich entbieten. Wäre dies früher geschehen, dann würden sie ohne Zögern und mit Vertrauen erschienen sein; aber jetzt verabscheuten sie den grausamen Störer ihrer Ruhe und wiesen seine Einladungen mit Verachtung zurück. Doch zuletzt beschlossen beide, sich, in Bettlerkleidung gehüllt, in Karls Nähe zu begeben, um diesen furchtbaren Mann auch außer der Schlacht einmal zu sehen. Sie verließen im Geheim das Heer der Sachsen, traten ihre Wanderung an und erreichten gerade an einem Festtage die Stadt,
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