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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 134

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
134 stammelten, räudigen Hund überreichen und dabei sagen, wenn sie einen andern Tribut wünschten, so möchten sie nur kommen und ihn holen. Racheschnaubend brachen die Ungarn (933) in zwei großen Haufen in Thüringen ein. Schrecken ging vor ihnen her. Die ummauerten Städte waren den Bauern jetzt will- kommene Zufluchtsörter, und alles jubelte dem Städtegründer entgegen und freute sich des Königs. Wie Ein Mann schaarten sich nun die Krieger um den geliebten Heinrich. Voll Kampfeslust rückten sie gegen das Hauptheer der Ungarn bei M e rs eb ur g an; aber die feigen Räuber hielten bei dem Anblicke der gepanzer- ten Reihen nicht Stand, sondern flohen in größter Eile. Das feindliche Lager mit allem Raube fiel in die Hände der Sieger, und mehrere Tausend Gefangene, welche die Ungarn als Sklaven wegführen wollten, wurden befreit. Da fiel der König mit dem Heere nieder und dankte Gott für den glücklichen Sieg. — Während Heinrichs Lebenszeit kamen die Ungarn nie wieder. 10. Otto der Große. (936 — 973.) Auf Heinrich folgte dessen Sohn Otto I., mit dem Beinamen der Große. Er wurde zu Aachen mit großer Pracht gesalbt und gekrönt. Bei der Krönung verrichteten zum ersten Male die höchsten weltlichen Fürsten die Erzämter. Im Jahre 955 machten die Ungarn wieder einen Einfall in Süddeutschland. Auf dem Lechfelde unweit Augsburg stellte sich Otto dem Feinde entgegen. Furchtbar wüthete das deutsche Nacheschwert unter der verwirrten und flüchtigen Menge. Hunderttausend sollen in diesem schrecklichen Kampfe gefallen sein. Viele wurden auf der Flucht erschlagen, und nur sieben Mann, heißt es, ließ Otto mit abgeschnittenen Nasen und Ohren nach dem Ungarlande heimkehren. Die verheerenden Einfälle der Ungarn hörten seit dieser Zeit auf. Otto machte mehrere Züge nach Italien und brachte das Land, welches einst zum Reiche Karls des Großen gehört hatte, unter seine Herrschaft, und das deutsche Reich führte fortan den Namen: „Heili- ges römisches Reich deutscher Nation." Otto starb, nachdem er 37 Jahre regiert hatte, und ward zu Magdeburg begraben. 11. Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 1. Heinrichs Erziehung. Heinrich Iv. war erst sechs Jahre alt, als sein Vater, Heinrich Iii. (1056), starb. Anfangs übernahm seine Mutter, die Kaiserin Agnes, seine Erziehung und die Verwaltung des Reiches. Der Erzbischof Hanno von Cöln ging aber mit dem Plane um, das unschuldige Kind seiner Mutter zu entziehen und selbst die vormund- schaftliche Regierung zu führen. Zu Kaiserswerth am Rhein wurde ein glänzendes Freudenfest veranstaltet und die Mutter mit ihrem Sohne hier- zu eingeladen. Man lockte den jungen Prinzen auf ein Jachtschiff und ent- führte ihn vor den Augen seiner Mutter an das jenseitige Ufer. Dann brachte man ihn nach Cöln und übergab ihn der Obhut des Erzbischofs, der ihn sehr strenge und eingezogen hielt. Drei Jahre nachher, als Hanno nach Rom reisen mußte, gelang es jedoch dem Erzbischof Adalbert von Bremen, den jungen Gefangenen zu befreien und mit sich nach Sachsen zu führen. Dieser übelberüchtigte Mann suchte Heinrich durch
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