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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 164

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
164 strafen werde. Hat es nicht das Ansehen, als ob diese Leute mich geradezu zu ihrem Abgotte machen?" 2. Gustav Ad olfs Tod. Bei Lützen, nicht weit von Leipzig, hatte Gustav seine Truppen zusammengezogen; hier lagerte er sich am 15. November dem Wallenstein'schen Heere gegenüber. Die Nacht brachte er im Gespräch mit dem Herzoge Bernhard von Weimar in einem Wagen zu. Am Morgen des 16. November lag ein dichter Nebel auf dem Gesilde. Sobald der Morgen graute, befahl der König seinem Feldprediger, Gottesdienst zu halten. Die Trompeten bliesen die Melodie einiger geistlichen Lieder: „Ein' feste Burg ist unser Gott;" „Es woll' uns Gott gnädig sein;" „Verzage nicht, du Häuflein klein." Das ganze Heer sang die Strophen andächtig mit. Endlich gegen 10 Uhr blitzten die ersten Sonnenstrahlen durch den Nebel. Nach kurzem Gebete schwang sich der König auf sein Roß, stellte sich an die Spitze des Heeres und rief: „Nun wollen wir dran, das walt' der liebe Gott! Jesu! Jesu! hilf mir heute streiten zu deines Namens Ehr'!" Den Brustharnisch wies er zurück mit den Worten: „Gott ist mein Harnisch!" — Der Sieg neigte sich bald auf den meisten Punkten auf die Seite der Schweden; aber der linke Flügel wurde zurückgedrängt. Schnell eilte er an der Spitze seiner tapfern Reiter nach dem bedrohten Orte, den Bedrängten zu helfen. Sein kurzes Gesicht brachte ihn aber zu nahe an den Feind. Sein Pferd bekommt einen Pistolenschuß durch den Hals, ein zweiter zer- schmettert ihm den linken Arm. Er bittet den Herzog vonlauen- burg, der hinter ihm reitet, ihn aus dem Getümmel zubringen; aber in diesem Augenblicke erhält er noch einen Schuß in den Rücken. Mit dem Ausrufe: „Mein Gott, mein Gott!" sinkt er entseelt vom Pferde, das ihn noch eine Strecke mit sich fortschleift. Wiehernd rennt des Königs Roß, mit Blut bedeckt, durch die Reihen der Schweden und bringt ihnen zuerst die Kunde von dem Tode ihres Führers. Mit namenloser Erbitterung dringen nun die Schweden abermals in den Feind. Schon weicht dieser, da erscheint Pappenheim mit neuen Truppen. Da beginnt eine neue Schlacht, aber die Kaiserlichen werden geworfen, und Pappenheim selber fällt. Als sich die Kunde von dem Tode des Königs verbreitete, war Freund und Feind gleich erschüttert, und der Kaiser selbst soll geweint haben, als ihm das blu- tige Koller Gustav Adolfs gezeigt wurde. 3. Gustav Adolfs Denkmal. Lange Zeit bezeichnete auf dem Lützcner Felde ein einfacher Stein den Ort, wo Gustav Adolf fiel. 1838 ist auf der Stelle ein gußeisernes Denkmal errichtet worden. Ein noch schöneres Denkmal indeß ist dem Vertheidiger des evangelischen Glaubens dadurch hergestellt worden, daß sich im deutschen Vaterlande ein Verein gebildet hat, dessen Mitglieder jährlich einen Beitrag an Geld geben, um den unter den Katholiken zerstreut wohnenden Glaubensgenossen zu Kirchen und Schulen zu verhelfen. Dieser Verein nennt sich „Gustav-Adolfs-Verein".
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