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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 178

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
178 14,000 Todte und Verwundete und 45 Kanonen gingen verloren. Als Friedrich den Rest seiner tapferen Garde sah. sprach er mit Thränen in den Augen: „Kinder, ihr habt heute einen schlimmen Tag gehabt; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen." Der König mußte sich nun nach Sachsen zurückziehen, und die Oestreicher nahmen Böhmen und auch Schlesien in Besitz. 41. Die Schlacht bei Roßbach. (5. Noo. 1737.) Unterdessen waren 83,000 Russen in Preußen eingefallen und hatten den preußischen General Lehwald bei Grotzjägenldorf, unweit Königsberg, geschlagen; die Schweden halten Pommern in Besitz genommen, und die Franzosen waren schon bis nach Sachsen vorge- drungen. Friedrichs Lage schien verzweiflungsvoll. Mit einem Theile seines Heeres zog er schnell den Franzosen entgegen, um sie aus Sach- sen zu vertreiben. Bei dem Dorfe Rotzbach, unweit Merseburg, traf er am 5. November mit ihnen zusammen. Sein kleines Häuflein war nur 22,000 Mann stark, und er hatte 60,000 gegen sich. Mit klin- gendem Spiele und wehenden Fahnen zogen die Franzosen an den Hügeln vorbei, auf welchen Friedrich mit seiner kleinen Schaar gelagert war, um ihn zu umzingeln. Sie bildeten sich ein, daß der Sieg ihnen nicht fehlen könne, und fürchteten nichts mehr, als der König möchte ihnen entwischen. Friedrich hielt sich so ruhig, als ob kein Feind in der Welt gewesen wäre. Seine Soldaten kochten ihr Mittagsbrot vor den Zelten und verzehrten es unbekümmert. Er selbst saß mit seinen Feldherren ganz ruhig zur Tafel. Die Franzosen hielten diese sorg- lose Ruhe für reine Verzweiflung. Plötzlich — es ist 2 Uhr nach- mittags — giebt Friedrich Befehl zum Angriff. Im Nu verschwinden die Zelte, die preußische Linie dehnt sich aus und wird immer länger und länger. Furchtbar donnern die versteckten Kanonen, und augen- blicklich kommt Seidlitz mit seinen Reitern aus einem Walde und stürmt in die überraschten Feinde. Zu gleicher Zeit rückt auch das preußische Fußvolk im Sturmschritt vor. Emsetzen kommt über die Feinde, sie gerathen in Unordnung, und ehe 11/Ä Stunden verflossen sind, ist das ganze Heer in verwirrter Flucht. Es war keine rechte Schlacht, es war nur ein Jagen. Die feindliche Infanterie warf die Gewehre weg, die Kavallerie sprang von den Pferden und ließ Stiefel u:,b Säbel im Such, um nur schneller entfliehen zu können. Blanche der Flüchtigen standen mcht eher still, als bis sie am Rheine waren. 2000 Feinde lagen auf dem Schlachtfelde und 7000 wurden zu Ge- fangenen gemacht; Friedrich hatte dagegen nur 91 Todte und 274 Verwundete. In ganz Deutschland jubelte man über diesen Sieg und man sang: „lind wenn der große Friedrich kommt! So läuft die ganze Reich'armee, Und klopft nur auf die Hosen, j Panduren und Franzosen." 45. Dis Sehlaclit bei Lenthen. (5. Dez. 1757.) Während Friedrich der Grosse die Schlacht bei Eossbach schlu°- und die Feinde aus Sachsen vertrieb, war in Schlesien der
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