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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 244

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
244 wohlausgebildeten Sprache und ihrer uralten Religion an der Spitze aller Völker. Dazu kommt, daß die Priester oder Brahminen, welche fast gött- liche Verehrung genießen, das Volk streng bei den Sitten und Thorheiten der Väter erhalten, also daß es niemand leicht wagen würde, das aus der Ferne kommende Christenthum anzunehmen. Aber es ist und bleibt doch wahr, daß das Christenthum zu einem Baume heranwachsen muß, in dessen Schatten alle Völker der Erde ausruhen sollen. Der König Friedrich Iv. von Dänemark war es, der zuerst Hand anlegte, mit größerem Eifer als sonst das, Wort Gottes in Ostindien und zwar in sei- ner Colonie Tranquebar verkünden zu lasten. Deutsche Männer, auf der Universität Halle von frommen Lehrern gebildet, folgten seinem Rufe und gin- gen im Jahre 1706 nach Tranquebar in das schwierige Arbeitsfeld. Erst seit dem Jahre 1750 aber nahm das Misstonswerk einen sichtbaren Aufschwung. 107. Afrika. (Uebersicht.) 550,000 Quadrat-Meilen, ungefähr 200 Mill. Einw. Afrika ist als eine große Halbinsel von Asien zu betrachten, mit welchem es nur durch die schmale Landenge von Suez (Sueß) zusammenhängt. Von Europa trennt es das mittelländische Weer, welches sich als Theil des atlantischen Oceans durch die schmale Meerenge von Gibraltar hindurch zwischen beide Erdtheile hineindrängt. Das Meer macht bei diesem Erdtheil wenig tiefe Einschnitte in das Land, weshalb die Küste sehr einförmig ist und gar keine Halbinseln zeigt. Im Norden ist Afrika breit und läuft nach Süden in eine Spitze aus, so daß es fast die Gestalt eines Dreiecks hat. Die West- seite dieses Dreiecks erscheint durch das Meer tief eingebogen. Die Südspitze heißt das Kap der guten Kosfnuug, wo die Holländer eine Kolonie angelegt haben, deren Hauptstadt die Kapstadt heißt. Jetzt ist diese Kolonie im Besitze der Engländer. Wenige Inseln umgeben Afrika. Die wichtigsten sind Mada- gaskar im indischen Ocean, durch den Kanal von Mozambique vom Fest- lande getrennt; ferner im atlantischen Ocean St. Kelena, der Verbannungs- ort Napoleons, und die tzanarischen Inseln (Ferro, Teneriffa, Ma- deira rc.). Das Innere Afrikas ist noch sehr unbekannt. Durch Nord- afrika zieht von Westen nach Osten eine große Sandwüste, die Sahara, welche sich mit wenigen Unterbrechungen (das Nilthal, das rothe Meer rc.) bis in das Innere von Hochasien fortsetzt. Süd-Afrika ist vermuthlich ein großes Hochland. Mehr bekannt als das Innere sind die Küsten, Nahe der Nord- küste erhebt sich ein hohes Gebirge, der Atlas. Nur wenige große Flüsse durchströmen den Erdtheil. Die bedeutendsten sind in Aegypten der in's Mittelmeer mündende Wik und die in den atlanti- schen Ocean fließenden Senegal, Gambia und Wiger. Der durch die Land- enge von Suez gehende Suezkanal" verbindet das mittelländische mit dem rothen Meer. Afrika liegt fast ganz in der heißen Zone, und cs ist unstrei- tig der heißeste Erdtheil. Im Allgemeinen kennt man nur zwei Jahreszeiten, eine trockene und eine nasse. Während der letzteren erzeugt die feuchtwarme Luft häufig Fieber, die namentlich dem nicht an dies Klima gewöhnten Euro- päer sehr gefährlich werden. Die meisten europäischen Reisenden, welche es sich zur Lebensaufgabe gemacht, das Innere dieses Erdtheils zu erforschen, sind dem mörderischen Klima erlegen. Die reißenden und gefährlichen Thiere der heißen Zone, welche in Asien leben, finden sich meistens auch in Afrika; nur sind sie hier noch wilder. Da- gegen finden sich nur in Afrika die schlanke Giraffe, daö schön gestreifte, zum Pferdegeschlecht gehörige Zebra und der Vogel Strauß, der größte in der geflügelten Thierwelt, welcher aber nicht fliegen, jedoch sehr schnell laufen kann. Nördlich von der Wüste Sahara, an der ganzen Nordküste vorbei, woh- nen Araber und Mauren, Anhänger der muhamedanischen Religion. In
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