1877 -
Ruhrort
: Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
- Autor: Schüler, C., Ricken, W. M.
- Auflagennummer (WdK): 28
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Literatur
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ganze Schaaren gräulicher Krokodile bei einander. Entens.chaaren
treiben auf dem Wasserspiegel. Wolken schwarzköpfiger Möven sind
mit dem Fischfänge beschäftigt, und darunter tauchen die gewaltigen
Delphine, Hunderte Meilen von ihrer Heimath, dem Meere, entfernt, aus
der Tiefe auf. (Nach Goltzsch.)
113. Australien.
(Uebersicht.)
160,000 Quadrat-Meilen, 4 Mill. Einw.
Dieser Erdtheil liegt südöstlich von Asien und besteht aus Weuholkand
(138,000 Q.-M.) und aus sehr vielen andern großen und kleinen Inseln, welche
meistens zwischen den Wendekreisen im großen Ocean zerstreut liegen.
Die größten darunter sind Mandiernenskand, Weu-Seefand und Hleu-Huinea.
Der Flächeninhalt aller zu Australien gehörigen Inseln wird nach einer un-
sichern Berechnung auf 160,000 Q.-M. angegeben und noch unsicherer die Volks-
rnenge auf 4 Mill. Dieser Erdtheil ist von allen am spätesten entdeckt worden
und bis jetzt am wenigsten bekannt. Die Oberfläche des Festlandes ist eben so
einförmig, als seine Küstenbildung. So weit man das Innere des Landes kennt,
herrscht die Form des Tieflandes vor. An der Südostküste erheben sich verein-
zelte Gebirgsstöcke zu bedeutender Höhe. Ebenso erhebt sich an der Nordküste
ein Bergland, von Bergketten mit 1400 m. (4300') hohen Gipfeln durchzogen.
Die Engländer sind auch Herren dieser großen Insel.
Die australischen Inseln sind ihrer Oberfläche nach
theils gebirgige, theils niedrige; die ersteren sind größ-
tentheils vulkanischen Ursprungs. Es sind feuerspeiende
Berge, Lava- und Basaltgebirge, welche durch unterirdisches
Feuer über die Oberfläche des Wassers gehoben wurden. Die
niedrigen Inseln dagegen haben größtentheils ihren Ursprung
dem geschäftigen Bauen der Korallenthiere zu danken; diese
gründen ihre Gebäude auf die Untiefen des Meeres, nähern
sich im Fortbauen immer mehr der Oberfläche desselben, hören
aber auf zu bauen, wenn das Riff bis zur Hohe gelangt
ist, daß es zur Zeit der Ebbe fast trocken ist. Ueberreste
von Seepflanzen häufen sich nun auf der Korallenbank,
welche jetzt schon die Gestalt einer niedrigen Insel anzuneh-
Edelkoralle.
Das australische
Festland ist, was
seine Naturerzeug-
nisse anbetrifft, ein
gar sonderbares
Land. Esgiebtdort
von den größeren
Thieren der alten
und neuen Welt
nicht ein einziges.
Dagegen hat es
Thierarten, die
sich sonst nirgend-
wo finden. Dahin
gehören: das Kän-
guruh, an Größe
einem großen Hun-
de, an Gestalt dem
Eichhörnchen ähn-
lich, mit sehr kur-
zen Vorderfüßen,
Känguruh. aber dreimal so
men anfangt.