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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 255

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
255 fruchtbare Tiefländer an dm Flüssen, so namentlich an der mittleren und unteren Donau, am Po und am Oberrhein. Almw Europa ist ein sehr wasserreiches Land. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch- ziehen gleich Adern das Land und begünstigen Handel und Gewerbthätigkeit. Der erste Blick auf die Karte von Europa lehrt, daß die Flüsse — die der Halbinseln ausgenommen — sich nach zwei entgegengesetzten Richtungen wenden. Europa hat also eine zwiefache Abdachung, eine südöstliche und eine nordwestliche. In der ersteren fließen die größten Ströme Europas, die Wolga und die Donau. Die wichtigsten Ströme in der nordwestlichen Ab- dachung nach dem Eismeere und dem atlantischen Ocean hin sind: die Dwina, Wewa, Düna, der Wremen oder Wemek, die Weichsel, Hder, Kköe, Weser, der Ill-ein, die Seine (ßähn), Loire (loar) und Garonne. In der südöst- lichen Abdachung befinden sich: die Whone, der Wo, die Donau, der Dnjestr, der Injepr, der Don, die Wolga, der Ural. Außer diesen Flüssen sind noch zu merken: tue Themse in England; der Duero, Hajo, der Guadiana, der Guadalquivir und Kbro in Spanien; der Hiber in Italien. Außerordentlich reich an Seen sind die Ostseeländer und die Alpenländer. Die Seen der letztern zeichnen sich durch die Schönheit ihrer Umgebung aus. Namentlich sind es die Schweizer Seen: der Genfer, der Neu^chateller, der Vierwaldstädter, der Züricher und der zwischen der Schweiz und Deutschland liegende Bodensee, welche hier genannt zu werden verdienen. Europa liegt fast ganz in der gemäßigten Zone, nur ein ganz kleiner Theil reicht über den Polarkreis hinaus. Das Klima Europas ist deshalb auch im Ganzen ein gemäßigtes. In dem ebenen Osteuropa herrscht jedoch ein strenger Winter. Nach Westen hin wird das Klima, unter derselben nördlichen Breite, immer milder. Ein sehr milves Klima, jedoch im Sommer für uns Nordländer schon etwas zu heiß, haben die drei südlichen Halbinseln. Gegen die kalten Nordwinde sind die Länder durch hohe Gebirge geschützt, wohin- gegen die Seeluft die Hitze wieder mildert. Hier prangen Waldungen von immergrünen Laubhölzern. Citronen, Pomeranzen, Apfelsinen, feu- rige Weine, ja Feigen, Datteln und Reis gedeihen in dem herrlichen Klima. Im mittleren Europa wachsen unsere vorzüglichsten Getreidearlen (Weizen und Roggen, auch wohl Mais), die gewöhnlichen Obstarten und prächtige Eichen- und Buchenwälder. Der Norden Europas zeitigt durch - gehends nur Gerste und Hafer. Nadelhölzer und Birken bilden hier die Waldungen. Ja im hohen Norden schrumpfen diese Bäume sogar zu Zwer- gen zusammen. Europa hat wenig edle Metalle und kostbare Edelsteine, dahingegen ist es sehr reich an Eisen, Steinkohlen, Blei, Zinn, Kupfer und Salz. Gefährliche Raubthiere sind in unserm Erdtheil nicht zahlreich vertreten. Die schlimmsten Gäste sind die Wölfe. Sie hausen aber fast nur noch in den Wäldern Frankreichs und namentlich Polens und Rußlands. In letztern Ländern, sowie in den Gebirgen der südlichen Länder lebt auch der Bär und in den Polarländcrn der Eisbär. Dahingegen sind unsere gewöhnlichen Hausthiere fast über den ganzen Erdthcil verbreitet, mit Aus- nahme des hohen Nordens, wo das Rennthier sie fast alle vertritt. Giftige Schlangen finden sich hauptsächtlich im Süden. Die größten Vögel Europas sind der Adler und der Lämmergeier, welche vorzugsweise die Alpen bewohnen. Die meisten Europäer bekennen sich zur christlichen Religion, und zwar gehören 72 Mill. zur griechisch-katholischen (im Osten und Südosten), 145 Mill. zur römisch»katholischen (im Süden und Südwesten) und 70 Mill. (im Norden und Nordwesten) zur evangelischen Kirche. Außer- dem giebt’« noch etwa 5 Mill. Juden, 6 Mill. Muh amedaner und V2 Mill. Heiden in Europa.
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