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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 347

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
347 Wiesen und in Erbsenfelder schleicht. Er thut dies aber nur bei feuchter Witterung und in warmen Sommernächten, wenn es thauet. Der merkwürdige Kletterfisch in Ostindien jedoch kriecht oft weit auf dem Sande fort und geht zuweilen mehrere Tage aus dem Wasser. Mittels der Stacheln an seinem Kopfe und seinen Flossen klettert er an Palmbäumen und andern Bäumen hinan, wo er die Gewürme in dem Wasser aufsucht, das zwischen den Palm- blättern sich sammelt. Im Meere giebt es sogar Fische, welche aus dem Master gehen und in der Luft fliegen können. Die Floßfedern an der Brust dieser Thiere sind sehr lang und mit einer weiten Haut überzogen. Mit ausgespannten Eloßfedern kann dieser Fisch eine Zeit lang in der Luft schweben; sobald die aut trocknet, fällt er jedoch in's Wasser zurück. Er geht aber nur aus dem Wasser, wenn ihn ein Raubfisch verfolgt, und er ihm nicht anders entrinnen kann. Da giebt es oft eine seltsame Fischjagd in der Luft, besonders wenn der Raubfisch ebenfalls fliegen kann. Die meisten Fische, namentlich die des Meeres, nähren sich von andern Thieren. Würmer, Muscheln, Krebse oder noch kleinere Thiere sind ihre Speise. Aber nur diejenigen heißen Raubfische, welche ihres Gleichen, oder gar Thiere höherer Ordnung angreifen und verzehren. Einer der raubsüchtigsten Gesellen in den deutschen Gewässern ist der Hecht mit seiner plattgedrückten Schnauze und den nadelspitzen Zähnen seines Rachens. Man sieht ihm schon an, welcher Verfolger der kleinen und wehrlosen Fischchen er sein mag. Allein seine wüthende Gefräßigkeit treibt ihn auch gegen die großen Arten. Er fällt Karpfen an, noch einmal so schwer, als er selbst, und wie ein Wolf einen Wald, so kann ein starker Hecht einen Fischteich ganz leeren. Nicht minder gefährliche Raubfische in den Flüssen, welche unmittelbar in das Meer münden, sind die Lachse. Zur Laichzeit, im Mai, ziehen sie schaaren- weise aus der Nordsee in den Rhein, die Weser und Elbe hinauf, um ihre Eier abzusetzen. Dabei setzen sie mit vieler Geschicklichkeit über Mühlwehren und kleine Wasserfälle. Sie legen sich nämlich aus die Seite, rollen ihren Körper zusammen, daß die Schwanzflosse in's Maul kommt, und lasten ihn plötzlich wieder in seine natürliche Lage zurückschnellen. Den Lachsen wird von den Fischern sehr nachgestellt, denn ihr köstliches Fleisch wird unter dem Namen Salm sehr theuer bezahlt. Der Lachs im Kleinen ist die bunte Forelle, welche in Gebirgsbächen mit frischem, klarem Master lebt und von kundigen Leuten sogar mit den Händen gefangen wird. , Die Vermehrung der Fische erfolgt durch Eier, welche man Rogen oder Laich nennt. Das Weibchen heißt Rogener und das Männchen Milchner. Flußfische steigen stromaufwärts, wenn sie laichen wollen; Seefische nähern sich in unermeßlichen Schaaren dem Ufer, oder ziehen aus den kalten Meeren in mildere Gegenden, um dem Laich mehr Sonnenschein und Luftwärme zu ver- schaffen, oder schwimmen auch die Flüsse hinauf, um dort zu laichen, wie z. B. der Lachs und der Stör. An der Menge der Eier übertreffen die Fische alle anderen Thiere. In einem einzigen Häring hat man 60,000, in einem Karpfen sogar über 200,000 Eier gezählt, oder vielmehr gewogen. Nur der kleinste Theil derselben kommt jedoch zur Entwickelung. Es gehen sehr viele durch Stürme und Ueberschwemmungen verloren; auch stellen ihnen Raubfische und Waster- vögel nach. Nach Flügge u. a. 36. Der Smmenkäfer. Man nennt diesen niedlichen Käfer, insbesondere den bekanntesten unter ihnen, den Siebenpunkt, auch Marienkäfer, Muhkühchen, Herrgottskälbchen u. s. w. Sie thun nirgends Schaden, stiften dagegen viel Nutzen, indem ihre sehr beweglichen Larven auf allen Pflanzen hcrumklettern und einzig von Blatt- läusen leben. Die Käfer nähren sich von derselben Speise, nehmen aber weit weniger zu sich. Man sieht sie fast allenthalben herumkriechen, zuweilen auch fliegen und findet sie selbst mitten im Winter in Häusern, wo sie entweder in
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