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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 408

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
408 m's Wasser, als Kork? 6. Warum sinken Schiffe in Flußwasser tiefer ein als in Meerwasser? 7. Warum steigt das Wasser in einem Gefäße, wenn man 1 Pfd. Zinn hineinlegt, höher, als wenn man 1 Pfd. Blei hineinsenkt? 8. Warum schwimmt das Eis auf dem Wasser? 9. Wie viel ragt von einer schwimmenden Eisscholle über dem Wasser empor? Wie viel vom Kork? Von der Luft. 97. Die atmosphärische Luft. Ohne Luft ist kein Leben möglich. Weder Mensch noch Thier kann sie entbehren. Ohne Luft kann kein Saatkorn keimen, keine Pflanze wachsen. Wohl deshalb ist sie überall auf Erden in reicher Fülle vorhanden. Sie hat das Bestreben, alle leeren Räume auszufüllen; darum dringt sie in die Poren aller Körper ein; sie findet sich in unserm Leibe, im Holz, im Stein, im Wasser rc. Sie umgiebt unsern Erdball wie ein großes Meer. Dieses Luftmeer heißt Dunstkreis oder Atmosphäre. Es soll 10 Meilen hoch hinaufreichen. Die Luft ist höchst durchsichtig, so daß man für gewöhnlich nicht im Stande ist, sie mit den Augen wahrzunehmen. Indeß kann man sich von ihrem Dasein leicht überzeugen, wenn man mit der Hand rasch hin- und herfährt;«man fühlt dann ihren Widerstand. 98. Die Bestandtheile der atmosphärischen Luft. Die Lust, welche wir einathmen, ist kein einfacher, unzerlegbarer Körper, sondern besteht hauptsächlich aus einer Mischung von 2 verschiedenen Luftarten oder Gasen, nämlich aus Stickstoff und Sauerstoff*). Ersterer beträgt etwa 4a und letzterer 1/s der Luftmenge. Außerdem sind noch in geringer Menge vorhanden: Wasserdampf, Kohlensäure und einige andere Luftarten. Der Stickstoff läßt sich vom Sauerstoff der Luft trennen. Beide sind geruch-, färb- und geschmacklos, wie die Luft. Bringt man in eine mit Stickstoff gefüllte Flasche ein brennendes Schwefelholz, so erlischt es sofort; bringt man ein Thier hinein, so erstickt es, daher der Name Stickstoff. Warum besteht denn unsere Luft zum bei weitem größten Theil aus einem Gase, in dem weder Mensch noch Thier athmen, noch das Feuer brennen kann? Die Antwort ergiebt sich leicht, sobald man die Natur des andern Mischtheils der Luft, des Sauerstoffs, kennt. Eine Flasche mit Sauerstoff hat zwar dasselbe Aussehen, wie eine mit Stick- stoff oder gewöhnlicher Luft gefüllte Flasche; steckt man aber eine glimmende Kohle hinein, so erglüht dieselbe in lebhaftem Lichte. Ein Stück glimmenden Zündschwamms, an einem Eisendraht hineingehalten, verbrennt ralch, ja selbst der Draht verbrennt mit Heller Flamme, unter großer Hitze und lebhaftem Funken- sprühen. Der Sauerstoff selbst brennt nicht, wie z. B. der Wasserstoff, er be- fördert nur das Verbrennen und zwar selbst solcher Körper, die in freier Luft unverbrennlich sind. Bringen wir in die Flasche ein Thier (Vogel oder Maus), so athmet dasselbe anfangs viel leichter, als in gewöhnlicher Luft; derblutum-- lauf wird rascher; bald aber geräth es in fieberhafte Aufregung und stirbt im Uebermaß der Anstrengung seiner Lebensthätigkeit. Jetzt begreifen wir, warum dem Sauerstoff so viel Stickstoff beigemischt ist. Bestände unsere Luft nur aus Sauerstoff, so würden wir zwar leichter athmen, aber unsere Lebenskraft würde sich rasch verzehren, und ein baldiger Tod wäre die Folge. Ein entzündetes Feuer würde mit unwiderstehlicher Gewalt um sich *) Diese sind einfache Grundstoffe oder Elemente. Früher nannte man Luft, Erde, Wasser und Feuer „Elemente"; jetzt dagegen bezeichnet man mit diesem Namen alle einfachen Ur- vder Grundstoffe, die sich nicht in verschiedene Bestandtheile zersetzen lassen. Man kennt etwa 450 solcher Elemente und theilt sie in Metalle (Gold, Eisen, Silber rc.) und Nichtmetalls (Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Kohle, Schwefel rc.) ein.
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