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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 415

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
415- Berührung, und die Abtrocknung erfolgt sehr schnell. Selbst im Winter, wo es so kalt ist, daß die Wäsche auf der Leine steif friert, trocknet sie dennoch, so- bald es nur recht windig ist — ein Zeichen, daß eben der Wind trocknet, der immer frische trockene Luft durch die aufgehängte Wäsche streichen läßt. —Jede Hausfrau weiß ferner, daß, wenn sie die Stube gescheuert hat, die Dielen anr schnellsten trocknen, wenn sie Thür und Fenster öffnet und eine recht tüchtige Zugluft in die Stube macht; starkes Heizen würde lange nicht so gut wirken. Hieraus kann man lernen, daß die Luft Wassertheilchen in sich aufnimmt, und es wird nun jedem erklärlich sein, woher es kommt, daß Wasser, welches man in einem Glase am offenen Fenster tagelang stehen läßt, immerfort weniger wird, bis es endlich ganz und gar verschwindet. Wo blieb das Wasser? Die Luft hat fortwährend davon getrunken, hat es in sich auf- gesogen, bis es nach und nach ausgetrunken wurde. Das Wasser ist luft- förmig geworden. Man sagt, es ist verdunstet. Daß aber auch die Wärme ein gutes Theil dazu beiträgt, das Wasser luft- förmig zu machen, sieht man am kochenden Wasser, aus welchem der Wasser- dunst rasch emporwirbelt. Vom kochenden Wasser sagt man, cs verdampft. Nach A. Bernstein. Beschreibe kur; den Vorgang der Verdunstung! 110. Die Verdichtung des Wasserdunstes. Was aber macht die Luft mit all' dem Wasser, welches sie austrinkt? Die Luft strömt über das Weltmeer hin. über Seen, über Ströme, über Flüsse, über Quellen, über feuchte Wälder und Wiesen, und allenthalben nimmt sie Wasser- theilchen in sich auf. Wo bleiben dieselben? Jedermann, der sich im Winter schon einmal in die Hände gehaucht hat, um sie zu erwärmen, wird bemerkt haben, daß die Hände von dem Hauch naß geworden sind. Man haucht auf die trockene Fensterscheibe, und es bildet sich eine feine Wasserschicht darüber. Woher kommt das? Das kommt daher, daß die Luft, welche wir ausathmen, auch Wassertheilchen aus unserm Blute mit sich führt. In warmer Luft sehen wir diese Wassertheilchen nur nicht, denn sie sind luftförmig; dahingegen weiß jeder, daß sie sofort sichtbar werden, sobald cs kühl ist; ba^ sie einen Nebel bilden, wenn man im Winter im kalten Zimmer ist; daß sie ordentliche Tropfcn bilden, wenn man die Wassertheilchen des Athems gegen kalte Gegenstände haucht, ja daß sie sogar frieren und bei tüchtigem Froste am Schnurrbart sich als Eis- zapfen anhängen, wenn inan zur Erwärmung bei starker Kälte einen tüchtigen Gang in's Freie gemacht hat. Man sagt, die Dünste verdichten sich, wenn sie kalt werden. Nach A. Bernstein. Warum verdichten sich die Dünste, wenn sie kalt werden? V 111. Nebcl und Wolken. Die Wassertheilchen der Luft verdachten sich ebenso wieder, wie diejenigen unseres Athems, sobald die Wärme der Lust nur durch irgend einen Umstand vermindert wird. Sie werden zu Nebel, bilden Wolken und fallen dann als Regen, Schnee u. s. w. nieder. Man nennt diese Erscheinung den Nieder- schlag des Wasserdunstes. Es denken sich viele die Wolken als eine Art von Schlauch, worin der Regen steckt, den sie zuweilen fallen lassen. Aber das ist ganz und gar falsch. Dre Wolken sind nichts, als Nebel in der Höhe, der Nebel ist als eine Wolke auf der Erde. So wie eine Luftschicht, welche Waffertherlchenin sich hat, mit einer kälteren Luftschicht zusammentrifft, so fließen die luftfdrmigen Wassertheilchen sofort zu einem Nebel zusammen. Aber Nebel rst, wre gesagt, nichts anders, als Wolke. Wer in Gebirgsgegenden gereist ist, wird dies oft genug beobachtet haben. Von unten sieht man oft, daß die Spitze
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