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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 417

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
417 gebracht werden, und wie die Hagelkörner die Dicke eines Hühnereies und da- rüber erlangen können, ist selbst den gelehrten Leuten bis jetzt noch ein Räthsel. A. Bernstein. Beschreibe kurz die Entstehung des Regens, Schnees, Hagels! 113. Thau und Reif. Wir haben oben gesehen, daß die luftförmigen Wassertheilchen, welche der Athem mit sich führt, sofort zu Tropfen sich verdichten, wenn sie mit kalten Gegenständen in Berührung kommen. Wenn an warmen Sommertagen die Erde von der Sonne tüchtig erwärmt wird, so werden die Wassertheilchen, welche sich in der Erdrinde befinden, von der Wärme in Dunst aufgelöst und steigen in die Luft. Am Abende kühlen sich die Luft und die Pflanzen schnell ab, während dieerdrinde sich langsam abkühlt und noch fortwährend Wasserdünste in die Höhe schickt. Sobald diese aber in die kältereluft treten, verdichten sie sich und setzen sich als Thautröpflein an die kälteren Gegenstände. Der Thau füllt also nicht, wie der Regen, hoch oben aus der Luft, wie manche glauben, sondern er ist recht eigentlich ein Kind der Erde. Davon kann man sich leicht über- zeugen, wenn man einen eisernen Topf auf die Erde stülpt. Hebt man ihn am Morgen auf, so findet man, daß sich ebensowohl von innen, als von außen Thautropfen angesetzt haben. — Sind aber die Gegenstände auf der Erde so kalt, daß der Thau daran gefriert, so entstehen feine Eisnadeln, die wir Reif nennen. I. Beschreibe kurz, wie sich Thau und Reif bilden! 2. Warum kühlen sich Luft und Pflanzen schneller ab, als die Erdrinde? 114. Der Wind. Die ganze Erdkugel ist von einer Dunsthülle umgeben, die man Luft nennt. Diese Luft hat die Eigenschaft, daß sie sich ausdehnt, wenn sie warm wird. Legt man eine mit Luft gefüllte und zugebundene Schweinsblase in die Röhre eines warmen Ofens, so dehnt sich die Luft in der Blase so aus, daß diese mit einem starken Knall zerplatzt. Die ausgedehnte warme Luft ist aber leichter, als die dichte kalte Luft, und steigt deshalb immer in die Höhe. Hohe Stuben heizen sich daher schlecht, denn die warme Luft steigt in die Höhe zur Decke hinauf. In einem Zimmer ist es immer am Fußboden kühler, als an der Decke. Darum friert man auch im Winter in der Stube weit mehr an den mit Strümpfen und Stiefeln bekleideten Füßen, als an den nackten Händen, und wenn man in einem ziemlich kalten Zimmer auf eine Leiter steigt und der Stubendecke nahe kommt, wundert man sich, wie warm es da oben gegen unten ist. Die Stubenfliegen machen sich daher mit Recht im Herbste das Vergnügen, an der Zimmerdecke spazieren zu gehen, da dort sommerliche Wärme, wenn am Fußboden winterliche Kälte herrscht; denn die warme Luft steigt, weil sie leichter ist, nach oben. Ganz so ist es auch auf der Erde. Die Sonne durchwärmt in der heißen Zone am Äequator die Luft fortwährend, und sie steigt dort in die Höhe. Von beiden Seiten aber, sowohl von der nördlichen, wie von der südlichen Erdhälfte, strömt fortwährend kältereluft hinzu, um die Lücke auszufüllen. Diese kältere Luft wird aber wiederum erwärmt und steigt in die Höhe, und wieder strömt kalte Luft hinzu. Dadurch ent- steht aber zugleich an den Polen der Erde ein luftleerer Raum, und nach diesem leergewordenen Raum hin strömt die erwärmte Luft, die eben zur Höhe gestiegen war. So entstehen die Strömungen in der Luft, die Jahr aus, Jahr ein, fortwährend stattfinden, und in diesen Lesebuch für Volksschulen. 27
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